Der Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung tagt am 14.April ab 17 Uhr im Rathaus, großer Sitzungssaal. Es geht auch um die Entwicklung in unserem Viertel!
Der Planungsausschuss ist ein wichtiger Ausschuss. Denn hier wird vorbereitet, was der Stadtrat letztlich in folgenden Bereichen entscheidet: Was, wie und wo in Düsseldorf gebaut werden darf, wie die Stadt Bebauungspläne und Flächennutzungspläne regelt, ob Wohnungen oder Büros, ob Reihenhäuser, Mehrfamilienhäuser oder Hochhäuser gebaut werden. Also auch in unserem Viertel. Alle Interessierten sind zu dieser Sitzung herzlich eingeladen. Die Coronaschutzvorschriften sind einzuhalten. Die Sitzung wird aber auch auf Youtube gestreamt – der Stream ist über die Adresse www.duesseldorf.de/livestream erreichbar.
Hier die Tagesordnung für die Sitzung am 14, April. Folgende Tagesordnungspunkte betreffen unser Viertel:
Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren
Das Wichtigste für unser Viertel steht in einer Informationsvorlage -hier. Worum geht es? Die Digitalisierung und jetzt die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung haben zu einer Verödung der Innenstädte geführt. In unserem Viertel, der Bereich heißt in der Vorlage „City Ost“ , gibt es zunehmend Leerstände mit allen Nachwirkungen auf das Straßenbild. Hier könnte ein „Zentrenmanagement“ helfen, mit dem die Ressourcen der Verwaltung und der Akteur*innen von vor Ort gebündelt werden. So sollen langfristige Strategien entwickelt werden, um die Düsseldorfer Zentren nachhaltig zukunftssicher aufzustellen. Das Planungsamt hat diese vortreffliche Vorlage für Düsseldorf erarbeitet. Auf zehn Seiten ist gründlich und verständlich dargestellt, in welchen Distrikten Düsseldorfs kurzfristig gehandelt werden muss. Für diese Gebiete werden Förderungen beim Land beantragt. Wir vom Verein „Düsseldorfs Vielfalt Erleben e.V.“ unterstützen diese Anträge der Stadt. Sie decken sich mit unseren Aktivitäten und Vorstellungen im Projekt D-MItte. Wir haben dies bereits unserem Oberbürgermeister und dem Planungsamt mitgeteilt.
Jede/r im Viertel kann seine Ideen, Vorstellungen einbringen. Und vor Allem mitwirken. Einfach mal melden: [email protected] oder 9367 9960
Bauvoranfrage Kreuzstraße 54
Es ist beabsichtigt ein 12-geschossiges Bürogebäude mit Gewerbeeinheiten auf dem Grundstück Kreuzstraße 45 (Ecke Steinstraße) zu errichten. Der Neubau ist mit einer Gesamthöhe von ca. 47 m geplant, die Gewerbeflächen sollen im Erdgeschoss entstehen. Gegenüber wird ein 8-geschossiges Hotel- und Wohngebäude mit einer 2- geschossigen Tiefgarage auf der Kreuzstraße 54 errichtet. Der Baukörper erhält einen bis zu 5-geschossigen rückwärtigen Anbau. Sämtliche Dachflächen der Gebäude sollen intensiv begrünt und mit Baum- oder Buschbepflanzungen versehen werden. Wir haben hierüber bereits berichtet (aus der Sitzung der Bezirksvertretung 01 am 26.3.2021).
Städtebaulicher Workshop Kaufhof, auch für die Oper interessant
Die Beschlussvorlage hier. Der Kaufhof am Wehrhahn verschwindet. Was kommt aber in Zukunft stattdessen dahin? Darum geht es. Der Eigentümer SIGNA Real Estate Management will in Kooperation mit der Stadt Workshops durchführen, in denen die Düsseldorfer Öffentlichkeit mitwirken soll. Begleiten werden diese Workshops das international renommierte Büro Bjarke Ingels Group (kurz: BIG) und das Landschaftsarchitekturbüro LAND (Prof. Andreas Kipa.
Ziel der Neuplanung ist eine städtebauliche Neuordnung. In den Workshops sollen Alternativen entwickelt und diskutiert werden. Zur Vorbereitung des Workshops wurde eine Öffentlichkeitsbeteiligung (digital und vor Ort) vom 05.12.2020 – 08.01.2021 durchgeführt. Die Ergebnisse sind in die Aufgabenstellung für die Entwurfsverfasser eingeflossen. Es gilt die Potentiale des Standortes bezüglich seiner Nutzungsmöglichkeiten (Handel, Büro, Wohnen, Kultureinrichtungen bspw. Oper, Gastronomie) und seiner städtebaulichen Ausprägung aufzudecken und neu zu definieren.
Für die Oper ist doch nicht nur der Standort entscheidend, sondern die grundsätzliche Frage ist: brauchen wir eine Oper, die nur von einem kleine Kreis besucht wird? Und wenn ja, was soll dort geschehen? Es wird immer argumentiert, „ein Leuchtturm. besser noch als Bilbao der die Elbphilharmonie , zieht überdurchschnittlich viele auswärtige Besucherinnen und Besucher an“. Nein, wir brauchen erstmal einen Leuchtturm für alle Düsseldorferinnen und Düsseldorfer. 750 Millionen für einen Leuchtturm, um auswärtige Besucher anzulocken, und keine 2.000,- € für eine Veranstaltung in einem Offroom Düsseldorfer Kreativer, das passt nicht! Unsere sogenannten Marketingexperten sollten sich mal mit den Leuten von Mercer unterhalten, warum Düsseldorf diese hohe Lebensqualität aufweist. Nicht die Leuchttürme Tour de France, Eurovision Songcontest oder Oper sind der Grund, die Vielfalt im Kleinen macht diese optimale Platzierung aus. Und da haben wir was zu bieten, das ist unsere Tradition, aus der wir schöpfen können. Ein Beispiel: Ulrich Brzosa beschreibt die Geschichte der Tonhalle, hier lesen . Die Tonhalle war – vor 150 Jahren – eine wahrer multifunktionaler Bürgertempel, da gab es die Auftritte der damaligen musikalischen Leuchttürme und die Veranstaltungen für die unterschedlichsten Gruppierungen in Düsseldorf. Heißt es doch in dem Artikel: „Die Liste der Sänger, Musiker und Dirigenten, die im Beckerschen resp. Geislerschen Gartenlokal (das war die Tonhalle) gastierten, ist lang und mit bekannten Namen gespickt: August Burgmüller, Ferdinand Ries, Felix Mendelssohn-Bartholdy, Julius Rietz, Ferdinand Hiller, Robert Schumann, Julius Tausch, Franz Liszt, Johannes Brahms, Jenny Lind-Goldschmidt, Louis Spohr, Clara Schumann, Julius Stockhausen. Der größte Saal der Stadt war nicht nur ein Konzerthaus sondern eine Multifunktionsarena. Hier fanden Maskenbälle, Kirmesfeiern, Versteigerungen, Vereinssitzungen, Kunstausstellungen, Verkaufsmessen, Kongresse, landwirtschaftliche Ausstellungen, politische Versammlungen, Theatervorstellungen, akademische Vortragsreihen statt. Amüsierlustige, Kulturbeflissene, Revolutionäre und Weltverbesserer aller Art gaben sich bei Becker und Geisler die Klinke in die Hand.“ Bei der Planung der verschiedenen Entwürfe kann auch diese Betrachtung des Areals für eine neue Oper einen Beitrag nicht nur zur Entscheidungsfindung der Standortsuche zur Oper liefern, sondern die Frage beantworten „was soll eine Oper eigentlich?“.