Den offiziellen Städtepartnerschaftsvertrag werden Oberbürgermeister Thomas Geisel und Gouverneur Kensaku Morita im Rahmen des Japan-Tages unterzeichnen
Der Stadtrat der Landeshauptstadt Düsseldorf hat in einer Außerordentlichen Sitzung am Donnerstag, 7. März, einstimmig die offizielle Partnerschaft zwischen der Landeshauptstadt Düsseldorf und der Präfektur Chiba beschlossen. Bei dieser Ratsversammlung waren auch der japanische Generalkonsul Masato Iso sowie einige Mitglieder der japanischen Gemeinde zu Gast. Den offiziellen Städtepartnerschaftsvertrag werden der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt und der Gouverneur der Präfektur Chiba im Rahmen des Japan-Tages 2019 am 25. Mai unterzeichnen.
Oberbürgermeister Thomas Geisel: „Die nun beschlossene Städtepartnerschaft zwischen Düsseldorf und Chiba steht auf einem starken Fundament, das über viele Jahrzehnte gewachsen ist. Die japanische Kultur ist zum festen Bestandteil unserer Stadt geworden und spiegelt sich auch im Stadtbild wider, sei es durch den Japanischen Garten im Nordpark, den Tempelgarten des EKŌ-Hauses der japanischen Gemeinde in Niederkassel oder durch das Geschäftsviertel in der Stadtmitte. Doch genauso wichtig sind die persönlichen Beziehungen und Freundschaften, die über die Jahre entstanden sind und die wir intensiv pflegen. Ich bin stolz und glücklich, dass Düsseldorf und Chiba nun auch durch eine offizielle Städtepartnerschaft miteinander verbunden sind.“
Die Verbindung zu Chiba ist über eineinhalb Jahrzehnte gewachsen. Seit einer Japan-Reise von Oberbürgermeister Joachim Erwin im Jahre 2004 stehen Düsseldorf und Chiba im kontinuierlichen Dialog miteinander. 2005 wurde eine entsprechende gemeinsame Erklärung durch die damalige Gouverneurin der Präfektur Chiba, Akiko Domoto, und Joachim Erwin unterzeichnet. Seitdem hat sich ein lebhafter Austausch entwickelt. So gehören alljährliche Begegnungen jugendlicher Sportler, gegenseitige Besuche der Symphonieorchester sowie der Informationsaustausch zu Themen wie Gesundheit, Stadtplanung, Umweltschutz, Energie, Biotechnologie und anderem fest zum Jahresprogramm beider Städte.
Düsseldorf – Japan-Standort Nummer eins in Europa
Die nun beschlossenen Partnerschaft zwischen der Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen und der japanischen Präfektur ist ein weiterer Meilenstein in der ohnehin schon engen Beziehung zwischen Düsseldorf und Japan. So gilt die Landeshauptstadt als Japan-Standort Nummer eins in Kontinentaleuropa. Rund 7.600 Japanerinnen und Japaner leben hier am Rhein. Sie haben in der Stadt ein lebendiges, japanisches Viertel rund um die Immermannstraße entstehen lassen und japanische Strukturen wie Kindergarten, Schulen, Tempelanlagen, sowie das Generalkonsulat geschaffen. Düsseldorf ist zudem ein Zentrum des wirtschaftlichen Austauschs mit Japan: Circa 550 japanische Unternehmen sind in der Landeshauptstadt vertreten – Mitsubishi eröffnete 1955 als erstes Unternehmen seine Zentrale in der Rheinmetropole – und tragen, gemeinsam mit der Japanischen IHK, zur Prosperität und Internationalität Düsseldorfs bei.
Auch kulturelle Veranstaltungen wie die Anime-, Manga- und Cosplay-Convention „DoKomi“ und der jährlich stattfindende Japan-Tag leisten einen Beitrag zur deutsch-japanischen Freundschaft und locken jedes Mal hunderttausende Besucherinnen und Besucher an.
Hintergrund: Die Präfektur Chiba
Die östlich an Tokyo angrenzende Präfektur Chiba ist mit rund 6,2 Millionen Einwohnern die sechsteinwohnerreichste Präfektur Japans und flächenmäßig etwa so groß wie der Regierungsbezirk Düsseldorf. Dank des internationalen Flughafens Tokio-Narita, des wirtschaftlich sehr wichtigen Hafens der Stadt Chiba und der „Tokyo Bay Aqualine“ Highway, die Chiba über die Bucht von Tokyo hinweg mit Tokyo verbindet, ist die Präfektur international wie national hervorragend angebunden.
Die nun beschlossene Partnerschaft legt ein besonderes Augenmerk auf die Bereiche Wirtschaft, Wissenschaft, Sport und Kultur. Die beiden Partner wollen diese Vereinbarung der Partnerschaft zum Anlass nehmen, die bisherige kulturelle, sportliche und Bildungszusammenarbeit weiterzuentwickeln sowie neue Felder der Kooperation zu eruieren und diese mit Leben zu füllen, heißt es in der nun beschlossenen Vereinbarung zur Städtepartnerschaft. Dazu zählen auch Studienreisen und gegenseitige Besuche von Partnerschulen. So wird Mitte März 2019 eine Schülergruppe der Sakura High School in Düsseldorf zu Gast sein. Weitere Beispiele sind Reisen des Jungen Symphonieorchesters der Tonhalle sowie einer Jugendauswahl von Borussia Düsseldorf nach Chiba.