von Hend Korashy
Die koreanische Küche erfreut sich immer größerer Beliebtheit, und überall auf der Welt tauchen zahlreiche koreanische Restaurants auf. In Düsseldorf nahm die koreanische Küche ihren Anfang mit der Gründung des Restaurants „Korea Haus“ im Jahr 1973. Jetzt betreibt die Familie Jung das Restaurant selbst, was die Authentizität dieses Lokals noch verstärkt.
Das koreanische Essen ist eine Studie der Ausgewogenheit, bei der Temperatur, Schärfe, Farbe und Beschaffenheit sowie die Präsentation sorgfältig bedacht werden. Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass Korea Haus diesen Auftrag verstanden hat. Bei Korea Haus sind alle Gerichte sehr ansprechend, gut gewürzt, hübsch angerichtet und die Portionen sind für den Preis reichlich. Auch bei den aktuellen bundesweiten Preiserhöhungen bleiben die Preise im koreanischen Restaurant in Düsseldorf unverändert. Schließlich ist die Zufriedenheit der Kunden das Wichtigste.
Das Korea Haus setzt auf Qualität: Alles wird frisch importiert und hausgemacht. Nicht fehlen darf in einem koreanischen Restaurant typische koreanische BBQ-Grill am Tisch. Im Winter können die Besucher auf der beheizten Terrasse Platz nehmen und im Sommer steht dazu der Außenbereich zur Verfügung. So kann das berühmte koreanische BBQ auch bei sonnigem Grillwetter genossen werden. Neben anderen schmackhaften Gerichten werden als zweite Spezialität des Hauses verschiedene besondere Suppen und Eintöpfe angeboten, die in Tontöpfen serviert werden.
Im Haus sind immer Köche aus Korea engagiert. Eine Herausforderung sei dies nicht, da es in Korea viele gut ausgebildete Köche gibt. Die derzeitige Besitzerin des Restaurants, Susan Jung, verriet uns, dass die eigentliche Herausforderung jedoch die Ungewissheit sei, ob der Küchenchef langfristig bleiben kann. Das Restaurant hat nämlich mit Problemen bezüglich der Arbeitsgenehmigung zu kämpfen. Mehrere Asylbewerber sind auf der Suche nach Arbeit, und es ist mühsam, eine Genehmigung zu erhalten, da es einige Barrieren gibt, u. a. die Sprache, die ihnen einen längeren Aufenthalt an einem Ort erschwert. Besonders wichtig, ist es jemanden zu finden, der über Eigenschaften wie Verantwortungsbewusstsein, Kompetenz, Belastbarkeit, Teamgeist und Ausdauer verfügt. Die Arbeit im Gastgewerbe kann besonders anspruchsvoll sein.
Auf der Bismarckstraße gibt es neben anderen asiatischen Restaurants noch vier weitere koreanische Restaurants. Die Konkurrenz ist also stark. Um dem Wettbewerb voraus zu sein, muss ein Restaurantinhaber laut Frau Jung „Immer am Ball bleiben, besonders wenn es gut läuft, und nicht nachlassen, sich den aktuellen Trends anpassen, modernisieren und die Speisekarte an die Kundschaft anpassen können“. Susan Jung hat sich darauf eingestellt, dass sie im Vergleich zu anderen Angestellten im Restaurant wenig Zeit für sich selbst hat. Allerdings macht sie das schon lange und hat sich daran gewöhnt und versucht, das Ganze ausgeglichener zu gestalten.
Die Corona-Pandemie hat mehr als nur die vorübergehende Schließung des Lokals zur Folge. Durch die Pandemie hat sich die Struktur der Kundschaft verändert. In der Zwischenzeit gibt es neue Kunden. Es kommen mehr jüngere Leute und Berufstätige zwischen 30 und 40 Jahren. Ältere Menschen sind kaum noch da und versuchen wahrscheinlich zu vermeiden, draußen zu essen. So ist es eine logische Konsequenz, dass die Gästezahlen bei gleichzeitigem Personalabbau zurückgegangen sind. Erst kürzlich hat man sich damit wieder abfinden können.
Korea Haus vermarktet sich hauptsächlich über digitale und soziale Medienbeiträge, die von einem dreiköpfigen Werbeteam betreut werden. Sie vertrauen auch darauf, dass Mundpropaganda durch Kunden die beste Werbung ist. Zu den Wünschen der Betreiber des Restaurants gehören eine Erweiterung der Terrasse, dass die Straße zu einer sauberen Einbahnstraße wird und die Verfügbarkeit von mehr Parkplätzen für Gäste.