Auf den Bürgersteigen unserer Innenstädte: Kaugummis überall … klebrig, millionenfach flächendeckend breitgetreten.
die Rheinische Post zur Ausstellung
Die Verunstaltung unserer Städte nehmen wir gar nicht mehr bewusst wahr – treten die ausgespuckten Hinterlassenschaften unserer Mitmenschen selber noch fester in die Oberflächen von Teer und Beton hinein.
Diese unser aller „Blindheit“ hat den Düsseldorfer Fotokünstler Wilfred H.G. Neuse vor vielen Jahren aufgeschreckt. Er will die Verschandelung unserer Umwelt nicht weiter hinnehmen ( … und mitmachen), kommt dabei aber nicht mit „erhobenem Zeigefinger“ und moralischen Vorhaltungen, sondern mit kreativen Modifikationen seiner Kaugummiaufnahmen aus Düsseldorf sowie von seinen Reisen nach Polen, Italien, Frankreich, den Niederlanden, Spanien, Griechenland und Israel.
HABBU BABBU sweet beautiful parasites
hat Wilfred H.G. Neuse seine Werke nun benannt. Zum Ausstellungsprojekt wird ein umfangreicher, gleichnamiger Katalog erscheinen, der zusätzlich von dem Langenfelder Texter Thomas Schubert mit „kleinen Gemeinheiten zum Kaugummisyndrom“
angereichert wird. Mit einem umfangreichen Rahmenprogramm inklusive Aktionen und Führungen soll das Thema in die breitere Öffentlichkeit transportiert werden.
Wie hat alles begonnen?
Seit 2016 präsentiert Neuse sein in Düsseldorf begonnenes Kunst-Konzept zum
leidigen Thema der überall präsenten Kaugummiflecken. Dabei werden die realen,
dokumentarischen Fotoaufnahmen mit digitaler Modifikation zu reinen grafischen,
ornamentalen Werken, die erst auf den zweiten Blick ihre Herkunft freigeben.
In Part I.
wurden seine Arbeiten u.a. im Wander-Kunst-Projekt Visualization Humboldt mit
weiteren Künstlern in Hilden, Düsseldorf, Krefeld und Mittelamerika, Nicaragua
gezeigt. Die nächste Station ist Bayreuth.
In Part II. bereiste
er 2017 während eines Stipendiaten-Aufenthaltes der Landeshauptstadt u.a. die
Städte Haifa, Tel Aviv, Jerusalem und Nazareth und präsentierte die
modifizierten Arbeiten unter dem Titel „HABBU BABBU – sweet beautiful parasite“u.a. im Janco Dada Museum In Ein Hod,
Israel sowie in der Städt. Galerie am Eck in Düsseldorf.
In Part III. sollen schwerpunktmäßig
weitere neue, aktuelle Modifikationen des Düsseldorfer Innenstadtbereiches, der
Altstadt sowie aus den internationalen Städten Amsterdam, Berlin, Barcelona, München,
Paris und anderen der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Mit einem umfangreichen Rahmenprogramm soll u.a. Schulklassen die Möglichkeit
gegeben werden, über die Kunst den Schülern das Problem der Umwelt-
verschmutzung durch Kaugummiflecken vermittelt werden.
Eine spielerische Kaugummi-Mitmach-Aktion wird das Thema auch haptisch erlebbar
machen. Historische und aufklärerische Stadtteilführungen sind ebenso
geplant. Eine Plakat- und
Postkartenaktion im gesamten Stadtgebiet soll das Thema in die breitere
Öffentlichkeit transportieren.
HABBU BABBU wird gefördert von der Landeshauptstadt Düsseldorf Bezirksverwaltungsstelle 1, (Schirmfrau Marina Spillner, Bezirksbürgermeisterin) und den unmittelbar betroffenen Stadttöchtern Rheinbahn, Awista, Stadtwerke sowie der Gum Wall und weiteren Kunstfreunden Ausstellungszeitraum: 20. Sept. bis 20. Okt. 2019 Geöffnet Mo-Fr 12:00-18.00 Uhr Sa-So und Führungen nach Vereinbarung