Der Wettbewerb „Bahnhofsvorplatz“ wurde politisch beraten. Nun wurde das Ergebnis vorgestellt.

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Wir erinnern uns: Vor gut zwei Jahren wurde der von der Stadt und der Deutschen Bahn ausgelobte Wettbewerb für den Konrad-Adenauer-Platz und sein Umfeld entschieden, hier. Seither wurde hinter den Kulissen in enger Kooperation konzentriert daran gearbeitet, die prämierten Entwürfe zu einem stimmigen und realisierbaren Gesamtkonzept zusammenzufügen, hier. Nach der politischen Beratung soll das weiterentwickelte Wettbewerbsergebnis den Bürgerinnen und Bürgern in der zweiten Jahreshälfte 2020 vorgestellt werden, hier, hier und hier.

Der neue Entwurf sieht neben einer umfangreichen Neugliederung des Platzes auch einen weitreichenden Umbau des Bahnhofsgebäudes vor. Zudem soll aber ein rund 115 Meter hohes Hochhauses errichtet werden. Damit bewegen sich die Planungen auf einem neuen Niveau.

Neugliederung des Konrad-Adenauer-Platzes

Mit dem Umbau des Adenauer-Platzes steht die Stadt vor einer gewaltigen Aufgabe. Der unwirtliche und etwas chaotisch anmutende Platz soll in zwei Hälften geteilt werden: Die nördliche zum Kino hin bietet Taxi- und Kurzzeit-Parkplätze; den südlichen Teil will Planungsdezernentin Cornelia Zuschke gar zum Ruhe- und Verweilbereich, zum „attraktiven Ankunftsort“ aufhübschen, der Durchreisenden und Passanten –  etwa durch einen Brunnen – Aufenthaltsqualität bietet. Vor allem aber muss der Adenauer-Platz geordnet werden. Zuschke: Auf dem Platz ist einfach alles ungeleitet unterwegs: Bahnen, Busse, Fußgänger, Autos und Radfahrer.“

So sehen die Planungen eine umfangreiche Neugliederung des Platzes vor. Er soll   „durch seine gesteigerte Attraktivität auch als Treffpunkt und Aufenthaltsort dienen“ .  Dafür sind neue Ruhe- und Verweilbereiche und auch ein großer Brunnen geplant. Bäume in lockerer Anordnung sollen den Platz in Nord-Süd-Richtung strukturieren. Insgesamt werden 60 Bäume neu gepflanzt aber von den jetzigen die meisten gefällt. Der Verkehr auf dem latz wird grundlegend neu geregelt. Die Gleisführung wird vereinheitlich und optimiert, was mehr Platz für andere Nutzungen schafft. Die Straßenbahnhaltestellen werden auf 80 Meter verlängert und barrierefrei ausgebaut. Auch die Busse der Rheinbahn erhalten neue, 60 Meter lange Haltestellen.

Eine unterirdische Fahrradgarage soll Platz für 1.500 bis 2.300 Fahrräder bieten. Dafür wird ein ungenutzter Bunker im Süden des Konrad-Adenauer-Platzes umgebaut. Zugangsmöglichkeiten sollen sowohl auf dem Platz entstehen als auch in Form einer Rampe auf der Bismarckstraße geschaffen werden.

Bahnhofsgebäude wird um drei Stockwerke erhöht

Die Fassade des Hauptbahnhofes soll im Kern erhalten bleiben. Allerdings soll das breite Hauptgebäude um drei weitere Stockwerke erhöht werden. Dafür wird der Baukörper dahinter komplett erneuert. Künftig soll über eine elliptisch gestreckte Glasfläche Tageslicht in das Gebäude einfallen. Das Empfangsgebäude soll neu strukturiert werden und das Bild eines „Bahnhofs der Zukunft“ widerspiegeln. Im Erdgeschoss soll es weiterhin Einzelhandel und Gastronomie geben, im 1. Stockwerk sind neben einem Restaurant, der DB Lounge, einem Zugang zum Hotel und Flächen für die Bundespolizei auch ein Co-Working-Space vorgesehen. Die drei oberen Stockwerke will die Deutsche Bahn für eigene Büros und ein weiteres Hotel nutzen. Hier der Strategieplan der Bahn. Ob diese Planungen mit dem für das Gebäude gültigen Denkmalschutz zu vereinbaren sind, ist noch zu klären. Denn der Hauptbahnhof ist ein Denkmal, als technisches Baudenkmal steht er seit 1985 unter Schutz. Der 1932 bis 1936 errichtete Hauptbahnhof zeichnet sich durch seinen langgestreckten Backsteinbaukörper und Uhrenturm aus und gehört zu den bedeutenden Bahnhofsbauten der 1930er Jahre. Er hat trotz Kriegszerstörung sein äußeres Erscheinungsbild weitgehend gewahrt und lässt Anklänge an das Bauhaus erkennen.

Das 115 Meter hohe Hochhaus wird schlanker und dafür höher als geplant

Das geplante Hochhaus soll einen visuellen Bezug zwischen der Innenstadt und dem Hauptbahnhof herstellen und -wie es heißt – den bisher eher stiefmütterlich behandelten Standort Bahnhof weithin sichtbar machen. Es wird an der Nord-Seite, zum Multiplex-Kino entstehen und eine Höhe von 115 Meter haben. Von den insgesamt 31 Geschosse sind 28 für Büros vorgesehen. Im Erdgeschoss soll es Flächen für Einzelhandel geben. Darüber ist eine direkte Anbindung an den neuen RRX-Bahnsteig vorgesehen. Unterhalb des Gebäudes finden sich auf drei Geschossen Parkplätze, Car-Sharing Angebote und weitere Mobilitätskonzepte.

Im Herbst startet das offizielle Bebauungsplanverfahren. Dann wird auch die Öffentlichkeit an der Planung beteiligt. Ob die Pläne aber so realisiert werden, ist noch nicht klar – denn die Ratsparteien haben schon kräftig Kritik daran geübt, unter anderem, weil 39 Bäume gefällt werden sollen.

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