Neues Nudelglück im Tenora Tagh Uigur

0
4423
bst

Unser Viertel ist um eine chinesische Regionalküche reicher. Das Restaurant Uigur in der Oststraße 120 stellt uns die Küche aus der größten chinesischen Provinz Xinjiang vor. Die Tradition des ursprünglich aus Zentralasien stammenden Türkvolk der Uiguren reicht bis auf das 7. Jahrhundert zurück. Nicht nur für kulturelle Vielfalt in Religion, Kunst oder Musik hat das gesorgt, sondern auch für eine vielseitige Küche. Sie ist eine Mischung aus indischer, chinesischer und nomadischer Kochkunst. Sie unterscheidet sich in Details von einer Oase zur anderen. Mancherorts isst man gern sehr scharf, anderswo nicht. Doch einige Gerichte gibt es, die man überall kennt und die alle Uiguren lieben. Diese können Sie im Uguir kennenlernen. Die Hauptzutaten sind Weizenmehl, Lamm-, Rind-, und Hühnerfleisch und Gemüse. Die Geschmacksrichtung ist eine erfrischende Mischung von sauer und scharf.

Schon bei der Begrüßung wird einem schnell klar, dass hier mit Herzblut gekocht und bedient wird. Super authentische, uigurische Küche ohne den gewohnten Schnickschnack modischer Trendwörter, bodenständige aber geschmacklich sehr vielfältige Speisekarte, die auch für den vegetarischen Gaumen einiges bereithält und ein außerordentlich freundliches und schnelles Personal.

Die Einrichtung ist schlicht und setzt auf eigens für das Lokal hergerichtete Holzmöbel. Die Lampen geben ein seichtes Licht und kontrastieren mit den schlichten Stühlen und Tischen. Hinzu kommen ein paar uigurische Accessoires und ein Wandgemälde. Fans von durchgestylten Restaurants mögen hier nicht am richtigen Ort sein, dafür aber die Gäste, die gerne gut essen.

Auf der Karte des Uigur stehen viele Spezialitäten mit Fleisch sowie mit Gemüse und natürlich mit Nudeln, den sogenannten Leghmen.  Die namensgebenden Nudeln werden nicht aus einem Teigfladen herausgeschnitten, sondern es werden vielmehr aus einem Teigstück Nudeln handgezogen. Legmen gibt es im Uigur geschnitten oder ungeschnitten, gekocht und/oder gebraten. So heißt das Hauptgericht schlicht Legmen. Dies gibt es mit zarten Lammfleisch – es können aber auch Hühner- oder Rindfleisch gewählt werden – und Zwiebeln, Bohnen, Paprika und Sellerie (alles einwandfrei gegart); aber immer sind die handgezogenen Nudeln die Hauptzutat.

Sehr lecker sind die gebackenen hausgemachten Teigtaschen mit würziger Fleischfüllung –auch vegetarisch erhältlich; sie sind saftig, die salzig-saure Sauce dazu schmeckt wunderbar nach Zentralasien.

Die weitere Auswahl ist reichhaltig. Von unterschiedlichen Salaten – mit Fleisch, Gemüse, Nudeln – über Vorspeisen und Suppen zu den Fleischgerichten fällt dem Besucher, der zum ersten Mal kommt, die Wahl etwas schwer. Aber die freundliche deutschsprachige Bedienung berät den Gast fachkundig.

Alles ist handgemacht und hebt sich wohltuend von der vorgefertigten Küche ab. Die Kostproben der uigurischen Küche weisen zudem ein tolles Preis-Leistungs-Verhältnis auf. Zumal es an der Qualität der verwendeten Produkte nicht das Geringste zu beanstanden gibt. Die Köche haben einen feinen Gaumen, denn die Gerichte sind perfekt abgeschmeckt.

Kurzum: wer wissen will, wie man in Xinjiang isst und wer neue Abenteuer in Sachen Essen erleben möchte, ist hier genau richtig und wird mit Sicherheit wiederkommen

Die Ideengeber und Inhaber des Uigur sind Frau Osman und Herr Yakup aus Xinjiang. Beide leben seit 18 Jahren in Deutschland. Bis zum letzten Jahr in München. Dort betrieben sie für sechs Jahre ein gleichnamiges Restaurant. Denn München war der deutsche Sammelpunkt der Uiguren. Dies ändert sich nun allmählich. Nordrhein-Westfalen und hier besonders Düsseldorf hat sich zu der Region entwickelt, in die es die Chinesen, auch die Uiguren zieht. Ein Umzug nach Düsseldorf war also für die beiden Inhaber angesagt.

Von den beiden ist Herr Yakup der Koch. Frau Osman dagegen hat keinen gastronomischen Beruf erlernt. Sie studierte Rechnungswesen und Buchhaltung. Diese Kombination wird den beiden sicherlich helfen, sich in Düsseldorf als angesagte Küche zu etablieren.

Tenora Tagh Uigur,  Oststr. 120,  Telefon 0211 15846329, mobil 0176 2842 6744 Haltestelle Rheinbahn: Oststrasse – dort den Ausgang entgegen der Fahrtrichtung – auf der linken Seite hochgehen, dann ca. 150 Meter auf der anderen Straßenseite.

Öffnungszeiten: Täglich von 11:30 bis 15:00 Uhr und 17:00 bis 22:00 Uhr, auch außer Haus Lieferung

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein