Fotos, Düsseldorf wie es einmal war!

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Das Stadtarchiv gibt einen Bildband zum Leben und Werk des Düsseldorfer Fotografen Julius Söhn heraus. Der Titel des Buches ist “ Augenblicke des Wandels. – frühe Straßenfotografie in Düsseldorf “ Die größte und auch thematisch umfangreichste Fotosammlung zur Düsseldorfer Stadtgeschichte befindet sich im besitz des Stadtarchives. Das älteste Foto wurde um 1850 aufgenommen, die jüngsten Aufnahmen stammen aus den vergangenen Wochen.

Die beiden Herausgeberinnen des Bildbandes: Julius Söhn, v.l. : Andrea Trudewind, Julia Lederle-Wintgens

Neben der Stammsammlung verwahrt das Stadtarchiv Sammlungen und Nachlässe bedeutender Düsseldorfer Fotografen. Sie schenken einzigartige Einblicke in die Vergangenheit Düsseldorfs. Der Nachlass des Fotografen Julius Söhn (1868 – 1943) befindet sich seit 1975 im Stadtarchiv Düsseldorf und besteht aus circa 3.200 Aufnahmen. Sein Sohn Oskar, der ebenso wie sein Bruder Julius junior im Fotografiegeschäft tätig war, hatte den wohlgehüteten Schatz dem Archiv angeboten.

Viele Aufnahmen von Julius Söhn sind heute – nicht zuletzt auch, weil das Stadtarchiv sie zur Verfügung stellt – in Düsseldorf sehr bekannt. Wer jedoch der Mann war, der sie aufnahm, ist in Vergessenheit geraten. Es war daher an der Zeit, das Leben des Julius Söhn und besonders die unbekannteren Aspekte seines Werkes zu durchleuchten.

Am Worringer Platz um 1910
© Stadtarchiv/Julius Söhn

Der nun vom Stadtarchiv herausgegebene Bildband „Augenblicke des Wandels. Julius Söhn – frühe Straßenfotografie in Düsseldorf (1890- 1937)“ würdigt den Fotografen und präsentiert rund 160 Aufnahmen und ein aus sechs Aufnahmen zusammengesetztes Panoramabild Düsseldorfs. Er setzt dabei den Schwerpunkt auf Söhns bislang wenig beachtete Rolle als Wegbereiter der Düsseldorfer Straßenfotografie. Neben zahlreichen bis dato weniger oder gar nicht bekannten Aufnahmen bietet der Band in begleitenden Aufsätzen auch erstmals eine bisher fehlende Auseinandersetzung mit der Person und dem Werk Julius Söhns.


Die Schadowstraße im Jahr 1912. Links die alte Tonhalle

Der Fotograf Julius Söhn
Als 21-Jähriger war Julius Söhn 1890 erstmals nach Düsseldorf gekommen und blieb der Stadt, die sein Lieblingsmotiv wurde, treu, bis er dort im Alter von knapp 85 Jahren verstarb. Wie viele seiner Kollegen und Kolleginnen begann er seine berufliche Laufbahn als Porträtfotograf, der das gewünschte Bildnis zwar schneller als ein Maler, jedoch mit aufwändiger Apparatur in drapierter Kunstkulisse mit langer Belichtungszeit herstellte. Doch bald entwickelte sich die junge Technik weiter und erlaubte dem Fotografen – und zunehmend auch seinem Sujet – eine größere Mobilität. So wurde es möglich, dass die Fotografie das Augenblicksgeschehen zu dokumentieren vermochte. Zeitgenossen nannten Julius Söhn bereits den „Geschichtsschreiber mit der Kamera“. Er soll völlig in seinem Beruf aufgegangen sein, und zum großen Glück für seine Wahlheimat Düsseldorf streifte er stetig durch die Stadt, immer bemüht, besondere Ereignisse ebenso wie das Alltägliche zu dokumentieren. Neben dem einzigartigen historischen Wert der Sammlung ist auch die künstlerische Qualität der Bilder hoch einzustufen.

Das Buch
Julia Lederle-Wintgens und Andrea Trudewind: „Augenblicke des Wandels. Julius Söhn – frühe Straßenfotografie in Düsseldorf (1890- 1937)“
Herausgeber: Stadtarchiv Düsseldorf [Veröffentlichungen aus dem Stadtarchiv Düsseldorf 27]; Essen (Klartext-Verlag) 2020
ISBN 978-3-8375-2242-6, 176 Seiten, 158 Fotos, Panorama Beilage, Kosten 19,90 Euro.

Text: Valentina Meissner

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