Der Hauptbahnhof Düsseldorf – eine Visitenkarte der Stadt

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Die Eisenbahngeschichte Düsseldorfs beginnt 1838 mit der von der Düsseldorf-Elberfelder Eisenbahn-Gesellschaft (später Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft) eingerichteten Schienenstrecke vom heutigen Graf-Adolf-Platz, wo der erste Bahnhof errichtet wurde, bis nach Erkrath und später bis nach Elberfeld.

In den weiteren Jahren entstanden rechtsrheinisch zwei weitere Personenbahnhöfe: einer ebenfalls im Bereich des Graf-Adolf-Platzes (Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft) und einer in Derendorf (Rheinische Eisenbahngesellschaft).

Nachdem das Verkehrsaufkommen in Düsseldorf ständig anwuchs, die Entfernungen zwischen den Bahnhöfen zu weit entlegen schienen und nach Verstaatlichung der Eisenbahn reiften Pläne in der Eisenbahndirektion Elberfeld für einen zentralen Hauptbahnhof im Einklang mit der übrigen Stadt- und Verkehrsplanung.

So sollte der Bahnhof ganz bewusst außerhalb des damaligen Stadtkerns angelegt und verbunden werden mit einer Ringführung um das Kerngebiet herum, als ein »Magnet für eine zukunftsweisende Entwicklung eines neuen Düsseldorfs«.

Strahlenförmig führten größere Straßen auf den neuen Bahnhof zu, der einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt für Fern- und Nahverkehr darstellen sollte.

Der neue »Central Personen Bahnhof« eröffnete nach sechsjähriger Bauzeit 1891 am heutigen Standplatz. Der Baustil galt als typisches Beispiel für den »wilhelminischen Eklektizismus«, den Rückgriff auf Stilmittel vergangener Epochen oder früherer Künstler.

Fast 40 Jahre später wurden die Gebäude zu klein für das weiter wachsende Verkehrsaufkommen und in den Jahren 1932 bis 1936 entstand nach Abriss der alten Bausubstanz das heute noch äußere Erscheinungsbild mit dem Turm, der als typisches Entree in die Stadt für die vielen tausend Fahrgäste galt und auch heute noch gilt.

Anfang der 1980er Jahre wurde der gesamte innere Bahnhof erheblich aus- und umgebaut und an die Stadtbahn angeschlossen. Die Einrichtung von verschiedenen Verkaufsflächen und auch eine optimierte Wegeführung machten den Hauptbahnhof zu einem attraktiven Anziehungspunkt in der Stadt.

In den weiteren Jahrzehnten fanden immer wieder Umbaumaßnahmen statt, die sich dem hohen Verkaufsaufkommen der Jahre anpassen mussten. Mit der Öffnung der (Innen-)Stadt gen Osten gehören die Bahnhofsbaumaßnahmen heute zu den größten Bauprojekten der Landeshauptstadt.

Um den Bahnhof herum in unmittelbarer Nähe befinden sich die Zentralbibliothek, das Medienzentrum, die Volkshochschule, verschiedene Ämter, die Tourismus-Information, fast rund um die Uhr geöffnete Restaurants oder Geschäfte, ein Groß-Kino, das Stadtarchiv oder eine »Filiale« des Schauspielhauses Düsseldorf. Die zahlreichen Verbindungen zu U-Bahn-, Straßenbahn- und Buslinien machen den Hauptbahnhof zu einem Verkehrsknotenpunkt, an dem sich die Wege von täglich 280.000 Menschen kreuzen und an dem täglich über 1.000 Nah-, Regional- und Fernzüge Halt machen.

Das Umfeld des Hauptbahnhofs unterliegt weiteren Gestaltungsplänen und wird unter Mitwirkung der Deutschen Bahn, der Landeshauptstadt Düsseldorf, der Rheinbahn und zahlreicher Stadt-Gestalter weiterhin als eine der »besten Visitenkarten« für die Stadt, aber auch das Land NRW gelten.

Thomas Bernhardt
Im Bahnhof 2016

Das Bahnhofsgebäude um 1900
 Der Zentralbahnhof und die Umgebung um 1926
 Der Hauptbahnhof mit dem typischen Turm um 1950
 Eingang zum Hbf am Bertha-von-Suttner-Platz, 2009
Abb.: EKISO / Katasteramt Düsseldorf

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