„Lasset die Luft berühren“ von Alice Pizarro

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Im Rahmen des Festival :D’Italia präsentiert D@NTXT 2.0 die danteske Leseperformance
„Lasset die Luft berühren“ von Alice Pizarro. Mit Alice Pizarro, Vladi Wimwim und Ernst Grandamor. Sa 14. Sept. 17.00 Uhr in der Park-Kultur.

Wer war der italienische Dichter Dante Alighieri (1265 – 1321)? Und was beinhaltet seine weltberühmte mittelalterliche Göttliche Komödie (1321)? Dante kritisierte u.a. die christliche Ideologie, die versucht(e) eine Trennung zwischen fleischlicher und geistlicher Welt zu schaffen. In seinem Hauptwerk begibt sich die Hauptfigur Dante auf eine Jenseitsreise. Unsere Gesellschaft des 21. Jh. beschäftigt sich noch immer mit Dantes Hauptwerk, das sich bis in die zeitgenössische Popkultur eingeschrieben hat. Doch wie lässt sich Dantes Epos heute interpretieren?
Die Performancekünstlerin Alice Pizarro widmet sich dem Ausnahmewerk Divina Commedia (1321) in Zusammenarbeit mit dem Dramaturgen Gabriel Rodríguez Silvero. Im Rahmen des „Festival :D’Italia“ präsentiert Pizarro eine Performance, die Dantes Reise durch Himmel und Hölle zum Inhalt hat. Dafür hat sich das Team, Pizarro und ihre Begleiter Vladi Wimwim und Ernst Grandamor, selbst auf eine Reise durch Italien begeben, um am eigenen Leib das „Unheimliche“ von Dantes Werk zu erfahren. Sie greifen dabei auch auf jene bissige Gesellschaftskritik zurück, die Dante gegenüber seinen Zeitgenossen ausgeübt hat und lassen uns als Zuschauer kritisch über heutige Reisekulturen nachdenken. Wie soll das Reisen stattfinden, im Sinne einer nachhaltigen Zukunft? Welche Fortbewegungsmittel sind nötig? Welcher Lebenskomfort ist heute noch tragbar?
Das Trio beschäftigt sich mit einer Reduktion auf das Wesentliche, das „einfache“ Reisen und (Über)Leben – Minimalismus an Stelle von Fortschritt und Geschwindigkeit. Vor diesem Hintergrund werden sie interaktiv in den Räumlichkeiten des Düsseldorfer Stadtstrands ihre Untersuchungen zum Thema Nahrung, Hygiene und Lieben(lernen) offenlegen. Über innere Monologe und Soundeffekte wird eine Vielzahl von Emotionen und Ängsten angedeutet, die der Mensch angesichts der rapiden Umweltveränderungen durchlebt.
In Anbetracht der zunehmenden Naturkatastrophen wird uns bewusst, dass wir den Naturgewalten stets ausgesetzt sind. Daher sind wir längst dazu aufgerufen, ein faires Verhältnis zur Welt und unseren Mitmenschen zu entwickeln. Wäre es denkbar, aus der Erde ein Paradies zu machen? Die Performer:innen um Pizarro möchten das Publikum jedenfalls dazu anregen, mithilfe von Dantes Meisterwerk über die Möglichkeit eines irdischen Paradieses nachzudenken. Doch dazu muss man vielleicht zunächst einmal durch Himmel und Hölle.

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