Die Zusammenarbeit zwischen der Deutschen Bahn und der Stadt zur weiteren Entwicklung des Bahnhofsumfeldes geht voran. Am 24. März 2017 wurde hierzu durch Ronald Pofalla und Dr. André Zeug als Vertreter der Deutschen Bahn sowie durch Oberbürgermeister Thomas Geisel und Beigeordnete Cornelia Zuschke seitens der Stadt in der Empfangshalle des Hauptbahnhofs Düsseldorf eine Rahmenvereinbarung unterschrieben.
Dass diese Vereinbarung nach den ersten Gesprächen im vorangegangenen Herbst so schnell geschlossen werden konnte, zeigt, dass beide Seiten die Entwicklung dieser wichtigen Eingangssituation zur Innenstadt und den angrenzenden Stadtteilen vorantreiben wollen. Auch der für die Städtebauförderung zuständige Landesminister Michael Groschek nahm den Termin zum Anlass, das Umfeld des Hauptbahnhofs persönlich in Augenschein zu nehmen und das Interesse des Landes am Projektfortgang zu unterstreichen.
Nun startet die Ideenphase, in der Anlieger, Akteure und Bürgerschaft ihre Aspekte für den anstehenden Arbeitsprozess diskutieren und ergänzen können. Am Freitag, den 12. Mai 2017, um 19 Uhr geht es los mit einer Informationsveranstaltung im tanzhaus NRW.
Was kann man unter Bahnhof der Zukunft verstehen? Was bedeuten Bahnhof und der Bahnhofsplatz für die Stadtgesellschaft? Diese Fragen bilden den Rahmen der Abendveranstaltung, bei der interessierte Bürgerinnen und Bürger sich bei eigenen Beiträgen informieren können. Am Folgetag, Samstag, 13. Mai, geht es für Frühstarter ab 9.30 Uhr mit einem Infoteil und Rundgang los; ab 10 Uhr kommen diejenigen dazu, die bereits über das Projekt informiert sind. Es startet ein Workshop in der Brücke des Central. Dort sind Ideen und Hinweise aus der Bürgerschaft gefragt, die als Material für die Auslobung des Wettbewerbs wichtige Botschaften und Wünsche der Bürgerschaft und der Anlieger an die Planungsbüros vermitteln.
Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich auch online beteiligen. Das Tool zur Beteiligung wird unter www.duesseldorf.de zeitnah freigeschaltet. Es kann auch passieren, dass Besucherinnen und Besucher des Bahnhofsumfelds zu Ihren Ideen angesprochen werden. Dies ist Teil der aufsuchenden Beteiligung, denn nicht alle wollen bei Veranstaltungen im Saal oder online mitmachen, aber auch ihre Ansichten sollen gehört werden.
Erste Sofortmaßnahmen zur Aufwertung des Zugangs Bertha-von-Suttner-Platz zeigen, dass bei diesem gemeinsamen Vorgehen von Bahn und Stadt Veränderungen auch unbürokratisch auf den Weg gebracht werden konnten. Neben einer Grundreinigung und deutlichen Verbesserung der Beleuchtung an den Zugängen soll laut Bahn auch die soziale Kontrolle durch den Einsatz der dort bereits tätigen Personen erhöht werden. Darüber hinaus ist man seitens der Stadt und der Bahn mit den weiteren Anliegern im Gespräch, um die Situation mit den dort als Regenschutz gedachten Vordächern zu verbessern und die Gesamtsituation neu zu denken. Auch der Abbau der Vordächer soll diskutiert werden, da deren Unterhaltung offensichtlich sehr schwierig ist.
Das Hauptaugenmerk des Projektes zielt auf die Situation am Konrad-Adenauer-Platz. Die Rahmenvereinbarung steckt dabei die Ziele der Zusammenarbeit ab und benennt bereits viele Arbeitsfelder, die nun vor der Durchführung eines Planungswettbewerbs mit der Öffentlichkeit im Mai weiter diskutiert werden.
Die abgebildete Anlage dieser Rahmenvereinbarung ist noch keine Lösung, sondern als Schema der wichtigen Themen zu lesen. Denn neben einer deutlichen gestalterischen Aufwertung müssen die vielen verkehrstechnischen Anforderungen, die ein Bahnhofsvorplatz erfüllen muss, geordnet werden. Ein wichtiger Partner wird daher die Rheinbahn sein, die neben einer Neuordnung der Straßenbahnhaltestellen auch die Umsteigewege zu den Bushalteplätzen optimieren möchte. Aber auch die direkte Erreichbarkeit für alle weiteren Verkehrsteilnehmer – Fußgänger, Radfahrer, Auto- und Taxifahrer – muss mit allen Aspekten in diese Neuordnung eingebracht werden.
Ein Platz lebt aber nicht nur von seiner Gestaltung oder guter Funktionalität auf seiner Fläche, sondern vor allem von seinen Rändern. So ist es nur konsequent, dass die Bahn auch die bisher »toten Ecken« am ehemaligen Saalbau im Übergang zum Kinocenter ins Auge fasst und im Rahmen der anstehenden Diskussion eine bauliche Ergänzung überprüfen möchte. Eine Möglichkeit könnte ein Hochhaus sein, das von der Immermannstraße her einen neuen Orientierungspunkt zum Hauptbahnhof hin bieten würde.
Das gesamte Ensemble des Bahnhofs soll von neuen Ideen profitieren. Die bestehende Empfangshalle soll ebenfalls bei der Ideenfindung einbezogen werden. Auch eine Öffnung der heute eher geschlossenen Fassade könnte ein Gewinn für den Platz sein, Terrassen könnten diese Platzseite beleben und aufwerten.
Durch die Informationsveranstaltung und den Workshop sollen am 12. bzw. 13. Mai möglichst viele, denen die Entwicklung des Hauptbahnhof-Umfeldes am Herzen liegt, beteiligt werden und die Chance haben, eigene Ideen zu präsentieren – um so einen eigenen Beitrag zur Weiterentwicklung des Areals am Hauptbahnhof leisten zu können.
Dirk Baackmann
Erste Taten: Plakatierung und Reinigung am Bertha-von-Suttner-Platz