Fotoausstellung CtrlAltDel Reloaded (2017)

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Fotoprojekt der ukrainischen Fotografin und Journalistin Ksenia Marchenko

Die Revolution der Würde hat die Ukrainer gezwungen, neue Vergleichsmaßstäbe für die kulturelle und soziale Entwicklung zu finden. Die Abwendung von postsowjetischen Traditionen zwingt die Ukraine, die innerstaatliche Identifikation auch unter dem Einfluss der Flüchtlingswelle aus den besetzen Gebieten neu zu definieren. Die Transformation wird auch beeinflusst durch internationale Kontakte und Einflüsse, vor allem durch die neuen Bekanntschaften mit den benachbarten europäischen Staaten zum Beispiel durch Tourismus oder Arbeits- und Studienaufenthalte. Die Arbeitsmigration nach Russland ist seit Beginn der militärischen Aggression und der Annexion der Krim stark zurückgegangen. Der Nachbar Polen, das als erstes europäisches Land die Revolution der Würde politisch unterstützte, ist zu einem Land für neue Erfahrungen geworden. Die Zahl der Ukrainer in Polen wird durch den derzeitigen konservativen Diskurs künstlich hyperbolisiert und von lokalen nationalistischen Kreisen heftig diskutiert. Dies ist unter anderem auf den historischen Hintergrund der Vertreibung der Polen aus dem ukrainischen Teil der Wolhyniens während des Zweiten Weltkriegs zurückzuführen. Das Institut für Nationales Gedenken der Ukraine ist angesichts eines hybriden Krieges mit Russland zur Zeit in der Lage tatsächlich an diesem historischem Problem der Vergangenheit zu arbeiten. In der Zeit der UdSSR war dieses Thema in der Ukraine tabu. Durch die Öffnung der Grenzen werden die europäischen Länder für Ukrainer nun nicht mehr als feindlicher, sonder eher als interessanter Ort wahrgenommen. Gibt es dort wirklich ein besseres Leben? Visuelle Unterstützung: Tomas Rafa (ASP Warszawa) Das Projekt wurde mit Unterstützung des Kulturministers der Republik Polen und dem staatlichen Fonds Gaude Polonia 2017 umgesetzt.

 Die Ausstellung in Düsseldorf wurde dank „Erinnerung lernen“ möglich.

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