Das Quartier in Zahlen

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Unser Viertel hat viele Gesichter. Welches gerade erscheint hängt oft vom jeweiligen Beobachter ab. Es kann dann nicht allein von den statistischen Daten im Viertel abgeleitet werden. Trotzdem: diese Zahlen sagen etwas aus und dürfen nicht vernachlässigt werden. Hier ein kurzer Überblick.

Unser Viertel ist 1,16 qkm groß und verläuft im Süden von der Graf-Adolf-Straße bis zum Wehrhahn im Norden und vom Hauptbahnhof im Osten zur Berliner Allee im Westen. Somit deckt es den Kern der Stadtmitte ab.

Der Hauptbahnhof und der Worringer Platz, ein weiterer Verkehrsknotenpunkt, demonstrieren die hohe Verkehrsdichte. Es gibt eine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Täglich passieren rund 280.000 Menschen den Hauptbahnhof, von denen 170.000 mit der Rheinbahn ankommen oder wegfahren. Also 110.000 Personen verlassen den Bahnhof oder erreichen ihn wieder zu Fuß. Davon kommen über 30.000 Menschen in unser Viertel und verlassen es später wieder. Ein weiterer Teil passiert das Viertel auf dem Weg in die Innenstadt.

9.107 Wohnungen befinden sich in überwiegend meist siebengeschossigen Gebäuden in Blockrandbauweise. Zum großen Teil weisen die Gebäude gewerblich genutzte Hinterhöfe auf. Die meisten Wohnungen wurden zwischen 1949 und 1969 gebaut. Der Wohnflächenstandard liegt im städtischen Durchschnitt.

Es gibt so gut wie keine Grünflächen, wenn von einem Spielplatz abgesehen wird.

Etwas mehr als 14.000 Menschen aus über 100 Nationen wohnen hier. Diese schon hohe Bevölkerungsdichte von 12.000 Einwohner/qkm wird tagsüber von den hier fast 30.000 Beschäftigten nochmals bei weitem übertroffen. Zum Vergleich: Düsseldorf gesamt hat eine Bevölkerungsdichte von 2.769 Einwohner/qkm.
Auch die Altersstruktur weicht von derjenigen Gesamt-Düsseldorfs ab. Die Altersgruppen von 18 bis 60 Jahre sind bei weitem größer als in Gesamt-Düsseldorf. Junge und alte Menschen dagegen machen nur einen unterdurchschnittlichen Anteil aus.

Gut die Hälfte der Menschen im Viertel lebt alleine. Die Einpersonenhaushalte überwiegen. Sie machen mit 70 Prozent einen weitaus größeren Anteil aus als im Düsseldorfer Durchschnitt mit nur 54 Prozent.
Die Zuwanderungsbilanz ist zwar positiv. Aber eine ungewöhnlich große Fluktuation ist zu verzeichnen. Hohen Zuwanderungsraten stehen auch hohe Abgänge gegenüber. Fast 25 Prozent der Bevölkerung ist in einem Jahr ausgewechselt, in Gesamt-Düsseldorf sind es dagegen nur acht Prozent. 19,19 Prozent Zugänge von außerhalb Düsseldorfs stehen 14 Prozent Abgänge in andere Städte gegenüber. Dazu gibt es 9,40 Prozent Zugänge aus anderen Düsseldorfer Stadtteilen und 12,48 Prozent Abgänge in andere Stadtteile.

5.100 Personen (52 Prozent) gehen einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach. Die Arbeitslosenquote liegt mit ca. 13 Prozent fast im Durchschnitt Düsseldorfs. Auch die 1.820 = 12,93 Prozent Empfänger von Leistungen nach SGBII liegen im Durchschnitt Düsseldorfs (13 Prozent). Der Anteil der Kinder in Bedarfsgemeinschaften nach SGBII liegt mit 226 = 20,56 Prozent unter dem Durchschnitt in Düsseldorf (28 Prozent).

Im direkten Bahnhofsviertel beeinflussen die Drogenszene und das Rotlichtmilieu die Sozialstruktur.
Bei den 379 schulpflichtigen Kindern liegt die Hauptschulquote über dem städtischen Durchschnitt, die Gymnasialquote dagegen unter dem Durchschnitt.

Die politische Beteiligung bei den Kommunalwahlen 2014 lag mit 29,02 Prozent weit unter dem Düsseldorfer Durchschnitt von genau 50 Prozent. Stärkste Partei war mit 27,73 Prozent die SPD, gefolgt von der CDU (25,73 Prozent) und den Grünen (23,02 Prozent). Die Linke (8,89 Prozent) und die FDP (6,24 Prozent) kamen noch über 5 Prozent.

Fast 60 Prozent aller Bewohner sind Ausländer oder haben einen Migrationshintergrund. Die bevölkerungsstärksten Nationalitäten sind nach den Japanern die Griechen, Rumänen, Chinesen und Polen, gefolgt von Türken, Koreanern, Italienern, Serben und weiteren über 90 Nationalitäten.

Entsprechend bunt ist die Geschäftswelt. Im Viertel haben sich über 2.000 Betriebe angesiedelt. Hinzu kommen rund 600 Freiberufler, vor allem Ärzte, Rechtsanwälte, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer. Die meisten Unternehmen werden von Ausländern geführt – alleine 150 von den 160 gastronomischen Betrieben.
Zur aktuellen Bestandsaufnahme gehört: Wer aus dem Bahnhof kommt, landet in einer internationalen Welt. Kaum ein bekannter Name hängt an den Fassaden. Banken, Lebensmittelläden, Bäckereien, Friseure und Reisebüros haben ausländische Namen.

 

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