Die Bismarckstraße, eine „never ending story“? Kurz zur Erinnerung: Seit 2008 – vor zwölf Jahren – gab es Quartiersgespräche, Gründung von drei Immobilien- und Standortgemeinschaften, Stadtrundgängen, Workshops und Infoveranstaltungen. Mit Hilfe des Städtebauförderprogramms des Landes „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ sollte unser Viertel aufgehübscht werden – hier und hier.
Vor drei Jahren sah ein Entwurf des Essener Planungsbüros dtp vor, dass in den Sommermonaten PKW-Stellplätze durch Gehwegverbreiterungen, Aufenthalts-, Fahrradabstell- und Terrassenflächen ersetzt werden. Zusätzlich soll es Flächen geben, die nichtkommerziell genutzt werden, für Radständer, Sitzmöglichkeiten und Bepflanzungen.
Bürgersteig und Fahrbahn befinden sich auf unterschiedlichen Höhen. Deshalb sollten die als Terrassen vorgesehenen Stellplätze mit farblichen Markierungen – Punkte – versehen werden. Damit sollte auf die Nutzung als Terrasse hingewiesen werden. Dieser Entwurf wurde zwischen Stadtverwaltung und den beteiligten Restaurantinhabern ausführlich in mehreren Ortsbegehungen und Zusammenkünften in der Park-Kultur besprochen. Im Ergebnis wurde festgehalten, das es sinnvoller sei, die unterschiedlichen Höhen durch bauliche Veränderungen auszugleichen. Die Geschäftsleute erklärten sich bereit, eine privat finanzierte Konstruktion zum Niveauausgleich zwischen Bürgersteig und Fahrtbahn zu installieren. Diese würde ein anspruchsvolles Gesamt-Terrassenbild gewährleisten.
Diese Ausgestaltung zusätzlicher Terrassen konnte im Jahr 2019 nicht mehr realisiert werden. Und dieses Jahr verzögerte die Corona-Krise den Aufbau bis in die Sommermonate. Allerdings konnten nun auch die Gastronomiebetriebe auf der Südseite der Bismarckstraße Terrassen aufbauen; dies war eigentlich erst für kommende Jahre vorgesehen. Diese Änderung stieß auf äußerst positive Resonanz und lockte neues Publikum in unser Viertel.
Auch Einziger Wehrmutstropen war, dass der Abschnitt zwischen Charlotten- und Oststraße nicht zeitgleich zur Einbahnstraße umgewidmet wurde. Ein Verkehrschaos war die Folge. Die Einbahnstraße ist aber jetzt beschlossen. Die Umsetzung erfolgt hoffentlich bald.
Nun sollten die Erfahrungen, die mit diesem Experiment gemacht wurden, in die Planungen für die zukünftige Gestaltung der Bismarckstraße einfließen. Dazu werden wir mit der Bezirksvertretung, den entsprechenden städtischen Ämtern und den Anwohnern einen Dialog beginnen. Aufgrund dieser Erkenntnisse können selbstverständlich frühere Vorhaben verworfen, geändert oder ergänzt werden.
Eine Frage muss allerdings bereits an dieser Stelle angemerkt werden: Warum sollen jetzt noch orange farbliche Punkte auf die Flächen für die Terrassen aufgestrichen werden? Sie werden durch die aufgebauten Terrasen verdeckt und gar nicht zu sehen sein, bzw. nur in den Wintermonaten, wenn die Terrrassen abgebaut sind. Dann ergeben sie keinen Sinn und tragen nur zur Verwirrung der Autofahrer, die dort parken möchten, bei. Dies Geld könnte vielleicht für andere Zwecke ausgegeben werden.
Weil der Abschnitt zwischen Charlotten- und Oststraße keine Einbahnstraße: Verkehrschaos Vielleicht wäre es ratsamer. diese Arbeiten nicht mehr durchzuführen?