Der rollende Verkaufsstand heißt „Dontak“. Das ist eine Kombination aus „donburi“ (Reisschüssel) und „Taku“, wie Takashi Yoshida, der Firmengründer genannt wird. Seit vier Jahren ist der Truck in Düsseldorf unterwegs. Diese Form japanischer Gastronomie war jetzt das Ziel von Studenten des Instituts für Modernes Japan an der Heinrich-Heine-Universität, die Lebensentwürfe im Ausland untersuchten.
Japanisches Essen ist ein Thema für die Wissenschaft. Doch in diesem Fall geht es weniger um die Ernährungslehre als vielmehr um das Drumherum. Das Masterseminar „The Japanese foodscape in Dusseldorf – ein empirisches Projekt zu Lebensentwürfen im Ausland“ beweist, dass nicht nur in Restaurants gut gegessen werden kann. Die eher spontane Entscheidung einen Truck zu kaufen und eine mobile Küche nach Vorbild eines „Yatai“, wie „fahrbarer Verkaufsstand“ auf Japanisch heißt, zu betreiben, brauchte einiges an Kreativität und Zielstrebigkeit. „Ich denke, wir haben Durchhaltevermögen bewiesen“, erinnert sich Frau Yoshida, als sie von den vielen Schwierigkeiten berichtet, den Wagen für „Dontak“ entsprechend umzubauen und dann auch noch passende Anlässe wie Food-Messen zu finden, um das Geschäft nach und nach bekannt zu machen.
Inzwischen sieht man Dontak nicht nur auf Food-Messen, sondern regelmäßig an wechselnden Standorten in und um Düsseldorf. Dass es so gut läuft, hat zwei Gründe: Erstens kann sich jeder Interessierte im Internet über den aktuellen Standort samt Speisekarte informieren und zweitens kommen aus der kleinen Kombüse Gerichte wie gyōza (jap. Teigtaschen), donburi, kare (jap. Curry mit Reis) oder der vegetarischen Variante Korokke (Kroketten auf Kartoffel-Basis). Auch Veganer werden bei Dontak fündig durch eine vegane Variante des Curry-Gerichtes. Die eher ungewöhnliche Kombination von gyōza auf Reis ist eine Eigenkreation von Dontak, die man so in Japan nicht finden wird. Insgesamt blieb die Speisekarte über die Jahre jedoch nahezu unverändert.
70 bis 100 Gäste pro Tag sprechen für den Erfolg des Konzepts. Das Team im Foodtruck besteht meist aus drei Personen: Frau Yoshida als deutsche Geschäftsführerin und zwei japanische Mitarbeiter, die zusätzlich auch in anderen japanischen Restaurants tätig sind. Der Koch bereitet die Speisen in der kleinen Foodtruck-Küche zu während die zweite Mitarbeiterin die Zutaten vorbereitet und Frau Yoshida die Bestellungen aufnimmt und beim Anrichten hilft.
Irina Jahn und Dana Persch