Wer Bücher liebt, ist immer auf der Suche

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Serie: Unsere Geschäfte im Viertel

Wenn sich das Leben nach der Corona-Pandemie normalisiert werden wir wieder in unseren Geschäften shoppen, aber auch stöbern können. Wir stellen einige dieser Nischen vor. Heute: das Antiquariat KAMAS, es ist ein  bibliophiler Geheimtip. Leopoldstr. 35 Telefon 0211 4165 9635

Die meisten Buchliebhaber verfolgen ganz bestimmte Ziele, und sind trotzdem immer offen für überraschende, unverhoffte Inspirationen. Und die findet man häufig nicht in den großen wohl geordneten Buchhandlungen und Antiquariaten, sondern zum Beispiel bei den Bouquinisten an der Seine in Paris und anderen kleineren und dafür spezielleren Sammlungen.

Das Antiquariat KAMAS ist so ein  bibliophiler Geheimtip und als solcher nicht ganz so leicht zu finden. Biegt man aber in die Leopoldstraße ein, ist der Laden nicht zu übersehen. Und schon die Schaufenster machen neugierig, inspirieren und zeigen eine klare Gewichtung des Sortiments: .

Einerseits eine Auswahl antiquarischer Bücher und andererseits eine große Bereich mit Grafik-Bände und auch antiquarischen Bildmagazinen.  Beide Bereich angereichert mit handverlesenen kleinen Antiquitäten. Alles verrät eine klaren Stil in der Auswahl, denn der Inhaber Manuel Meyer-Thoene ist Antiquar aus Leidenschaft. Als er vor mehr als einem Jahrzehnt seinen Job als kaufmännische Geschäftsführer aufgab und das Antiquariat eröffnete, war er kein üblicher Quereinsteiger sondern er hatte sich bereits als Sammler ein professionelles Wissen erworben und ein individuelles Konzept erarbeitet. Man spürt die Liebe zum Besonderen.

Einen ganz besonderen Raum nehmen antiquarische Bücher ein, die jedes für sich auf Grund ihren Alters eigentlich schon Antiquitätenwert haben. Sie locken schon mit ihrer handwerklich aufwändigen Verarbeitung, ihrer theatralischen Typografie – und ihrem ganz besonderen Duft. Dazu natürlich

die Inhalte: Längst vergessene Dichter, weltberühmt Romane oder Lyrik, auf Deutsch aber auch in allen Weltsprachen. Hier kann man in vergangene Zeiten eintauchen, um sie für sich selbst ganz neu zu entdecken.

Noch mehr Entdeckungen erlebt man aber in den Abteilungen, die sich mit fremden Kulturen und fernen Kontinenten beschäftigen. Mit Berichten aber auch seltenen Übersetzungen aus osteuropäischen, orientalischen und asiatische Ländern. Eine gute Gelegenheit blinde Flecken auf der eigene kulturellen Weltkarte zu erhellen.

Dabei geht es nicht immer ums Lesen. Fast die Hälfte der Exponate bei Kamas sind Bücher zum Anschauen. Zum einen seltene prachtvolle Bildbände, Reiseberichte und Reportagen aus fernen Ländern und über Kulturen, die bedroht oder heute sogar schon untergegangen sind. Einen ganz anderen  Schwerpunkt unter  diesen Anschau-Büchern bilden die eindrucksvollen Bildbände über europäische aber auch internationale Architekturprojekte. Das Angebot an Grafikbüchern wird abgerundet mit anspruchsvollen antiquarischen Zeitschriften zu Architektur aber auch anderen Themen.

Doch damit nicht genug. Zwischen die Büchersammlungen sind kleine ausgesuchte Antiquitäten eingestreut. Eine indische Prozessionsmaske, kleine Elfenbeiplastiken und … Aber schauen Sie doch einfach selbst einmal herein. Auch für ganz unverbindliche Besucher gibt es mit ein bisschen Glück auch einen Kaffee.

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