Sex|Tett – eine Komposition der Unterschiede

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Hier kommt zusammen, was einzeln nicht zusammengehört. Und doch: die Ausstellung als Ganzes ergibt eine Einheit. Sechs Düsseldorfer Künstler/Innen unterschiedlichsten Genres und Nationalität stellen aus.

Schon vor dem Eingang der Park-Kultur fällt der Blick durch die übergroßen Fensterscheiben auf die Farben ausstrahlenden Aquarelle von Amos Plaut, ein Israeli, der seit über Jahren in Düsseldorf lebt. Das handgeschöpfte Büttenpapier aus dem Himalaya mit seinen Eigenheiten hat den Schaffensprozess lebendig gehalten und zeugt von der puren Lust am Spiel mit Farben und Formen. Der Künstler selbst umschreibt seine Bilder mit „frischem Wind“ und erklärt „sie signalisieren die Sehnsucht nach freiem Denken und fröhlichen Leben. Denn frei von Bezugnahme auf sozialpolitische Themen lasse ich meine Phantasie laufen, folge meiner Intuition, ohne das Bild planen zu wollen“.

Neben den Bildern von Amos hängt die Fotografie eines jungen Paares, ein Doppelportrait im Stile der heutigen Zeit. Die Düsseldorfer Fotografin und Schriftstellerin Ulrike Reinker bearbeitet die Themen Migration und Wohnsituationen mit ihrer Kamera. Im Mittelpunkt jeweils die Menschen, ihre Familien und Gruppen. Ein einführender Text erklärt das Entstehen der Bilder.

Der Saxophonist und Maler Frank Michaelis, ein Bilcker-Junge, zeigt dem besucher seine vier Affen, welche im jahre 1986 entstanden. Dies sind die ältesten Exponate der Ausstellung

Patricia Morocho aus Quito in Ecuador präsentiert, was sie als gelernte industrielle Technikerin in Design und Dekoration ausweist: Masken, welche die unterschiedlichen Motive bei ihrer Entstehung ausdrücken. Außerdem zeigt Patricia vier Radierungen

Bei Gabriele Weide, an der Folkwang-Schule ausgebildet und in viele Länder gereist, bemerkt der Besucher/Inn den „internationalen Horizont“ der Künstlerin. Ihre Bilder sind Momentaufnahmen unserer Welt in unterschiedlichen Lebensräumen. Dies sowohl über als auch unter Wasser. Besonders „unter Wasser“ interpretiert sie die dortigen Umweltveränderungen künstlerisch. So tauchen die Ausweitung der Wüsten, Wassermangel und das Vermüllen der Meere in ihren Bildern – diese im Spannungsfeld zwischen Figuration und Abstraktion – in den verschiedensten Formen auf.

Der Holländer Norman de Leeuw, von Haus aus Informatiker und SAP Aktivist, hat das Thema „Frau“ oder „Weiblichkeit“ in seinem einzigartigen Stil künstlerisch bearbeitet.

Gemeinsam ist allen Künstlern/Innen die Verbundenheit mit der Konzeption der Park-Kultur. Jeweils auf ihrem Arbeitsgebiet werden und wollen sie sich an Workshops und anderen Veranstaltungen beteiligen.

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Auf der Vernissage am 10. Januar standen oder saßen die Künstler/Innen im Mittelpunkt der Besucher. Noemi Morocho spielte und sang lateinamerikanische Lieder. Wieder einmal ergab die Mischung aus Musik und Malerei einen unterhaltsamen, aber vor allem informativen Abend.  

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