Nicht in Parks und auf Grünflächen des Rheins grillen!

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Durch die anhaltende Trockenheit ist die Gefahr von Flächen- und Waldbränden deutlich gestiegen/Das Löschen des Grills kann angeordnet werden/“Grasland-Feuerindex“ erreicht die höchste Stufe


Aufgrund der erhöhten Brandgefahr auf Grasflächen und in Grünanlagen sowie in Wäldern appellieren Feuerwehr sowie Garten-, Friedhofs- und Forstamt, auf das Grillen mit offener Flamme zu verzichten. Generell sollte auch dort, wo das Grillen bisher geduldet wurde – in Parkanlagen und im Kiesbett des Rheins -, das Grillen mit offener Flamme und Glut unterlassen werden. „Die Situation verschärft sich mit jedem Tag anhaltender Trockenheit. Bereits ein kleiner Funke, der zum Beispiel beim Anzünden eines Grills oder von Kohleresten überspringen kann, kann einen unkontrollierten Brand auf der Fläche oder in den Gebüschen auslösen. Von daher lautet unserer dringender Appell: Verzichten Sie aufs Grillen in öffentlichen Anlagen und achten Sie noch mehr darauf, dass kein Feuer, zum Beispiel auch durch eine achtlos weggeworfene Zigarettenkippe, entsteht“, sagt Feuerwehr- und Gründezernentin Helga Stulgies.

Das Löschen eines Grills kann angeordnet werden
Offenes Feuer und Grillen ist ohnehin in vielen Grünflächen des Stadtgebietes verboten, zum Beispiel in allen Landschafts- und Naturschutzgebieten. Dies betrifft unter anderem die Urdenbacher Kämpe, den Himmelgeister Rheinbogen, den Rheinpark und die für Grillfreunde überaus beliebten linksrheinischen Rheinwiesen. Dort wird das Grillen im Kiesbett bis jetzt geduldet, aufgrund der erhöhten allgemein gegenwärtigen Brandgefahr wird diese Duldung ab jetzt so lange ausgesetzt, wie es die aktuelle trocken-heiße Wetterlage erfordert.

Auch für alle anderen Grünflächen, die nicht Naturschutz- oder Landschaftsschutzgebiete sind, besteht die Möglichkeit, ein Verbot durch Ordnungskräfte auszusprechen. So können städtische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Löschen eines Feuers oder der Grillglut anordnen.

Mit zunehmenden Sommertemperaturen und längeren Trockenphasen herrscht in Düsseldorf wieder erhöhte Brandgefahr für Grünanlagen, Felder, Wiesen und Wälder. Darauf weisen die städtische Forstabteilung sowie die Feuerwehr Düsseldorf hin.

„Waldbrand-Gefahrenindex“ und „Grasland-Feuerindex“
Nach dem anhaltend schönen Wetter der letzten Wochen haben die Wälder der Landeshauptstadt bereits bei dem vom Deutschen Wetterdienst herausgegebenen „Waldbrand-Gefahrenindex“ die Stufe vier von fünf erreicht. Es reicht bereits ein kleiner Funke aus, um trockenes Laub oder Gras zu entzünden. Achtlos weggeworfene Zigarettenasche oder ein Grillabend am Waldrand können bei der derzeitigen Witterung verheerende Folgen – auch für die Tier- und Pflanzenwelt – haben, wenn sich daraus ein unkontrolliertes Feuer entwickelt, so Feuerwehr und Forstabteilung. Besonders das unachtsame Verhalten einiger Autofahrer, die ihre Zigaretten hinaus in die trockene Natur schnippen, kann schnell gefährlich werden.

Neben dem „Waldbrand-Gefahrenindex“ warnt und informiert der Deutsche Wetterdienst zusätzlich mit dem sogenannten „Grasland-Feuerindex“. Er bewertet neben eigentlichen Wäldern auch Graslandschaften, Sträucher und sonstige Grünanlagen. Auch für diesen Wert wird für die Station Düsseldorf am Donnerstag, 26. Juli, die höchste Stufe (5) vorhergesagt.

Schutz von Wald und Wiesen
Laut Landesforstgesetz ist im Wald und auf Grünflächen – also auch auf Waldspielplätzen und -liegewiesen sowie Parkanlagen – grundsätzlich jedes Anzünden und Unterhalten von Feuer strengstens verboten. Dies gilt auch für das Grillen. Außerdem ist Rauchen in der Zeit vom 1. März bis 31. Oktober absolut verboten. Bei Verstößen drohen erhebliche Bußgelder durch die Forstbehörde, im Schadensfall auch Regressansprüche.

Zum Schutz der Gras- und Parkanlagen sowie der Wälder, wie des teilweise über 200 Jahre alten Stadtwaldes, bittet die Forstverwaltung auf diesen Flächen:

  • kein Feuer zu entzünden,
  • nicht zu grillen,
  • nicht zu rauchen,
  • Kinder über die dortigen Brandgefahren zu informieren,
  • im Falle eines Brandes sofort unter der Telefonnummer 112 die Feuerwehr zu rufen,
  • keinen Müll liegen lassen, da etwa Glasscherben im Extremfall einen Brand auslösen können,
  • Kraftfahrzeuge nicht auf trockenen Wiesen parken, da die heiße Abgasanlage einen Brand auslösen kann.

Bisherige Einsätze
In den letzten Wochen musste die Feuerwehr immer wieder zu Bränden in Grün- und Waldflächen ausrücken. So wurde sie in diesem Jahr bereits zu rund 80 Bodenfeuern gerufen – allein seit Juli täglich zwei bis fünf Mal.

Im Jahr 2017 rückte die Düsseldorfer Feuerwehr zu insgesamt 138 Feuermeldungen im Bereich von Wäldern und Grünanlagen aus. Im Jahr davor waren es gerade mal 78 Einsätze. Zur Mitte dieses Jahres zählte der Einsatzleitrechner der Feuerwehr Düsseldorf bereits 61 Brände. Gerade in den letzten Tagen stieg die Einsatzzahl stetig an.

Hitze in der Stadt – Beiträge mit Tipps und Informationen rund um die Hitzewelle 2018 in Düsseldorf
Die Hitzewelle hat auch Düsseldorf voll im Griff und natürlich auch großen Einfluss auf die Arbeit der Stadtverwaltung. In kleinen Beiträgen werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Fachämtern über die Auswirkungen des Klimas informieren und praktische Tipps zum Umgang mit den hohen Temperaturen geben. Die Beiträge erscheinen in loser Reihenfolge unter bit.ly/hitzewelle-duesseldorf und befassen sich mit den tagesaktuellen Geschehen in der Stadt.

Text: Michael Buch  

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