Interview mit Rüdiger Zurheide

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Rüdiger und Marco Zurheide
Fotos: stadtarchiv

QM: Wird sich Zurheide an der Graf-Adolf-Straße von Ihrem Geschäft in Reisholz unterscheiden?
Zurheide: Das Produktsortiment wird zunächst grundsätzlich das gleiche, der gastronomische Anteil wird allerdings größer sein. Der Erlebnisfaktor wird auch eine bedeutendere Rolle spielen.
QM: Werden mehr Drittanbieter im Markt vertreten sein als in Reisholz?
Zurheide: Nein, fast 95 Prozent des Warenangebots vertreiben wir selbst. Lediglich Sushi-Bar, Bäcker, Reinigung und Lotto/Toto werden von Drittanbietern wahrgenommen.
QM: Wie viele Produkte verkaufen Sie insgesamt?
Zurheide: Rund 60.000 Produkte, hinzu kommen noch ca. 5–6.000 von den Drittanbietern.
QM: Der Markt sollte sich in der ersten Planung nach außen hin öffnen. Nun wird es diese To-Go-Stationen zur Straße nicht geben. Wieso diese Veränderung und das Verbleiben beim üblichen Kaufhausstil?
Zurheide: Die Zugluft ins Gebäude hinein und der Temperaturverlust im Innern sind die ausschlaggebenden Gründe dafür. Wir können das Gebäude nicht nach außen öffnen. Speisen zum Mitnehmen wird es dennoch reichlich geben. Die vielen geplanten Kochinseln, bei denen das Publikum den Köchen bei der Speisenzubereitung zuschauen kann, tragen zum Erlebnischarakter bei. Dies zieht zwar neue technische Herausforderungen für die Abluft nach sich, die wir aber gelöst haben.
QM: Andere Unwägbarkeiten haben den Eröffnungstermin verschoben. Können Sie jetzt einen endgültigen Termin nennen?
Zurheide: Dieser wird nun bei Ende 2017 oder Anfang 2018 liegen.
QM: Als Ihre Planungen in der Öffentlichkeit bekannt wurden, hieß es in einigen Medien, »Zurheide in der City wird ein Konkurrent zum Carlsplatz«! Sehen Sie das auch so?
Zurheide: Nicht als Konkurrent, aber ein Mitbewerber sind wir schon. Durch unser Angebot wird jeder Mitbewerber aktiviert, selbst neue Ideen zu kreieren und zu verwirklichen. Denken Sie nur an die Öffnungszeiten und die Art der Darbietung der Angebote. Das Sprichwort »Konkurrenz belebt das Geschäft« gilt auch hier. Letztendlich profitiert der Kunde davon. Aber auch gemeinsame Aktionen sind denkbar, z.B. bei den Gourmet-Festivals.
QM: Wer wird die Leitung des neuen Marktes übernehmen?
Zurheide: Die Leitung werden mein Bruder Marco und ich übernehmen. Wir blicken auf eine reichhaltige Erfahrung aus unseren bereits seit Jahren erfolgreichen Märkten zurück. Aber dazu kommen auch neue Ideen, vielleicht auch Visionen, die wir verwirklichen möchten.
QM: Wie viele Arbeitsplätze werden Sie schaffen?
Zurheide: Es werden so an die 200 neue volle Arbeitsplätze sein. Wohlgemerkt, keine Niedriglohn- oder Teilzeitarbeitsplätze.
QM: Damit Ihre Konzepte Tag für Tag die Kundschaft überzeugen, muss die gesamte Mannschaft gut aufgestellt sein. Wie wählen Sie Ihre Mitarbeiter aus?
Zurheide: Wichtigstes Beurteilungskriterium ist der Spaß an der Arbeit: Wir brauchen niemanden, der seine Aufgabe nicht gerne macht. Wir verlassen uns keineswegs auf Zeugnisse. Wir haben schon gute Auszubildende erlebt, bei denen die Schulnoten regelrecht katastrophal waren. Aber im Laden haben sie einen Superjob gemacht. Freundlichkeit und der Umgang mit den Kunden ist für uns das zentrale Thema.
QM: Von Ihrem reichhaltigen Angebot im Lebensmittel- und gastronomischen Bereich wird ja am Tagesende nicht immer alles verkauft sein. Was geschieht mit den übrig gebliebenen Waren?
Zurheide: In diesem Bereich haben wir gute Erfahrungen mit der jeweiligen örtlichen Tafel gemacht. Dies wird auch in der Innenstadt so gehandhabt werden.

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