Die Gruppe der 60- bis 80-Jährigen in unserem Viertel

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Unser Viertel setzt sich im Wesentlichen aus den Sozialräumen 101 (Bahnhof) und 105 (Stadtmitte) zusammen.* Die Diakonie hat die Gruppe der 60- bis 80-Jährigen in unserem Viertel erforscht. Hierfür hat die Hochschule Düsseldorf unter Leitung von Professor Reinhold Knopp in beiden Gebieten von April bis Mai 2016 eine repräsentative Befragung bei Personen in diesem Alter durchgeführt. Die Themenkomplexe waren der persönliche Bezug zum Stadtteil, das Wohnen und die Nachbarschaft, die Nutzung von Angeboten sowie soziodemografische Daten.

Hinsichtlich der soziodemografischen Daten unterscheidet sich diese Stichprobe der 60- bis 80-Jährigen von der Gesamtgruppe in unserem Viertel hinsichtlich der Staatsbürgerschaft (weniger ausländische Mitbürger), der Haushaltsgröße (weniger Einpersonenhaushalte, viel mehr Zweipersonenhaushalte und der Wohndauer im Sozialraum). Die befragte Gruppe lebt bei weitem länger hier – der Mittelwert liegt bei 25 Jahren.

Die Bindung an unser Viertel ist hoch. Fast 80 Prozent fühlen sich mit dem Viertel »verbunden« oder »eng verbunden«. Hier ist allerdings innerhalb des Viertels ein deutlicher Unterschied zwischen dem Sozialraum Bahnhof (87 %) und Stadtmitte (nur 71 %) festzustellen. Diese Verbundenheit zum Viertel wird hauptsächlich mit der vertrauten Infrastruktur, den Freunden und Bekannten im Stadtteil, der guten Nachbarschaft sowie der Wohndauer im Viertel begründet.

Die Freizeit- und kulturellen Möglichkeiten oder ein Engagement im Viertel spielen nur eine untergeordnete Rolle. Jedenfalls ist es für fast zwei Drittel der Befragten wichtig, im Viertel wohnen bleiben zu können, wenn sie aus ihrer jetzigen Wohnung ausziehen müssten. Dabei gibt es allerdings Unterschiede, die durch die Wohnlage begründet sind. Je näher die Wohnung zur Charlotten- oder Friedrich-Ebert-Straße liegt, desto mehr Kritik und Unzufriedenheit ist in den Antworten festzustellen.

Die befragte Gruppe bezeichnet den Kontakt zur Nachbarschaft mehrheitlich als gut. Allerdings gibt es auch hier im Sozialraum Stadtmitte eine weitaus größere Zustimmung (72 %) als im Sozialraum Bahnhof (53 %). Fast der gleiche positive Prozentsatz – mit den Unterschieden in beiden Gebieten – ist das Ergebnis, wenn nach der Hilfsbereitschaft der Nachbarn gefragt wird. Insgesamt halten sich 87 % gerne im Viertel auf, auch hier Unterschiede in den Sozialräumen 105 (95 %) und 101 (79 %).

Die beliebtesten Plätze um sich aufzuhalten sind die Parks nahe unserem Viertel, gefolgt von den vielen Möglichkeiten der Gastronomie und der guten Infrastruktur: Einzelhandel, Ärzte und Apotheken.

Dagegen werden folgende Angebote »nie« oder »fast nie« genutzt:

  • Kulturangebote 56,7 %
  • Glaubens-/Kirchen-
  • gemeinschaften 68,6 %
  • Stadtbücherei 74,9 %
  • Sportangebote 80,7 %
  • Volkshochschule 90,3 %

Wenn mit Freunden oder Bekannten über das Viertel gesprochen wird, dann sind in positiver Hinsicht die wichtigsten Themen die vielfältige Gastronomie, die zentrale Lage des Viertels, die Menschen und die Haltung über das Viertel. Die negativen Themen sind die Alkohol- und Drogenabhängigkeit, Prostitution, der öffentliche Nahverkehr, Baustellen, mangelnde Sauberkeit, Lärm und die Sicherheit.

Diese Ergebnisse, vor allem die Unterschiede aufgrund der Wohnlage, sollten bei den jetzt bevorstehenden Diskussionen über die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes berücksichtigt werden.

*Statistisches Amt Düsseldorf: www.duesseldorf.de/statistik-und-wahlen/statistik-und-stadtforschung/analysen/sozialraeumliche-gliederung.htm

Die Studie Präsentation_Befragung_Knopp_BahnhofStadtmitte_gekürzt

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