„la porcelaine blanc“ – eine Institution im Viertel schließt

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In der Oststrasse schließt nach vierzig Jahren der beliebte Porzellanladen.

Fast vierzig Jahre war „la porcelaine blanc“ der Laden in Düsseldorf, wenn Essgeschirr, Kaffeeservice oder besondere Accessoires aus Porzellan angeschafft werden sollten. Dies nicht nur für Düsseldorfer. Die Kundschaft kam auch aus der Nachbarschaft und sogar von weit her. Porzellan nicht als Luxusware, sondern als Nutzgegenstände für den täglichen Gebrauch. Trotzdem mit ausgefallenem und zum Teil einzigartigem Design, aber auch witzig und unterhaltsam.

1980 eröffnete das damals französischen Unternehmen IMO Wash das Geschäft in der Oststraße 125. Es war ein Test, ob IMO außer in Waschstraßen auch in anderen Geschäftsbereichen reüssieren könne. Nach einigen Jahren fand sich IMO mit der Tatsache ab, dass Waschstraßen und Porzellan im Einzelhandel doch sehr unterschiedliche Geschäftsfelder sind. Die Familie Schimanski übernahm das Geschäft und Frau Schimanski sorgte mit Fleiß und Sachverstand neue Kundschaft zu gewinnen und für ihre Produkte zu begeistern. Der Umsatz stieg zusammen mit dem Warenangebot. Ungefähr 15 ausgesuchte Lieferanten, aus Deutschland und dem europäischen Ausland sorgen dafür. La porcelaine blanc entwickelte sich zu einer Düsseldorfer Institution.

Auch Dr. Dieter Schimanski, ein studierter Biologe und Chemiker-, in seinem Berufsleben in der Kosmetikbranche tätig, stieg lange nach seiner Pensionierung in das Porzellangeschäft ein. Seit 2013 kümmerte er sich alleine um das Geschäft. Dabei ging es ihm nicht nur um die wirtschaftlichen Umsätze. Er möchte, auch jetzt im hohen Alter, den Umgang mit Menschen nicht missen. „Wenn ich meinen Kunden helfen kann bin ich zufrieden“ ist sein Motto. Nur,“ meinen 100sten Geburtstag muss ich nicht im Geschäft feiern“. Heute schließt porcellaine blance. Dr. Schimanski hat keinen Nachfolger gefunden. Der Verkauf der Waren geht allerdings im Internet noch eine Zeitlang weiter – http://la-porcelaine-blanche.de/ – .

Mit etwas Wehmut nehmen dies die Anwohner im Viertel auf. Ein Nachmieter, aus welcher Branche auch immer, ist noch nicht in Sicht. So könnte ein Nachfolger im Porzellangeschäft immer noch beginnen. Vielleicht geschieht noch ein kleine Porzellanwunder. Dem Viertel würde es guttun.   

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