El Rizo feiert das zehnjährige Jubiläum

0
5277

Der Designer Philipp Komossa alias el rizo feiert am Samstag, den 27. April sein zehnjähriges Jubiläum in der Park-Kultur. Musikalisch begleiten wird ihn die französische Band Carmencitas. Der Gitarrist Robin  – nebst Schlagzeug und Bass- begeisterte bereits im letztem Jahr die Besucher der Park-Kultur.

Letztes Jahr im Juni hatte der Designer Philipp Komossa alias el rizo für einige Wochen in der Park-Kultur gearbeitet. Dieses öffentliche Schaffen machte seine Kunst erlebbar und lockte viele Passanten an, die – einmal neugierig geworden- mit ihm ins Gespräch kamen.

Philipp Komossa mit der Friedenstaube

In diesen Unterhaltungen wurde auch das Konzept von Park-Kultur vorgestellt und diskutiert. Im Gegensatz zum freihändigen Graffito benötigt Stencil-Art die Anfertigung von Schablonen.  Für seine Bilder fertigte Philipp Schablonen (engl. Stencil) aus Papier an. Mit diesen konnte er ein Motiv mehrmals als Bild anfertigen. Zum Auftragen der Farbe verwendete er Farbe aus der Sprühdose.

Philipp Komossa alias el rizo studierte visuelle Kommunikation in Düsseldorf und machte sein Diplom 2006. Nach einer zweijährigen Beschäftigung als Designer bei einem mittelständischen Möbelunternehmen fiel die Entscheidung, in die Selbstständigkeit zu wechseln. 

Der Name el rizo fand sich eher zufällig beim Spanisch lernen. Das spanische Wort für Locke passt nicht nur zum lockigen Haar des Designers, sondern spiegelt auch den gestalterischen Anspruch wieder: verspielt, spannungsvoll, manchmal auch abgedreht, aber in jedem Fall ungewöhnlich und individuell.

Parallel zum klassischen Design wurde die Illustration schon früh ein immer wichtigerer Bestandteil der Arbeit. Ob in Form von Websites und Printkampagnen bis hin zu Filmen – el rizo arbeitet fast ausschliesslich analog mit einer Kombination verschiedener Techniken. Manueller Druck trifft auf Tuschezeichnungen und gesprühte Elemente. Stencils (Schablonen) wurden im Laufe der Zeit zu einem Markenzeichen der Werke des Gestalters.

Der Schritt hin zur Arbeit auf grösseren Formaten ist dem Wohnort el rizos geschuldet. MItten im pulsierenden japanischen Viertel Düsseldorfs, wo sich Restaurants an Bars und Lebensmittelläden reihen. Und alle produzieren Müll, vor allem die leeren Kartons sind omnipräsent rund um die Immermannstrasse und die angrenzenden Blocks. Kartons, die ungewöhnlich und geheimnisvoll sind. Mit Schriftzeichen, die zu interpretieren die wenigsten Europäer fähig sind. Die in einer fernen Kartonagefabrik produziert und entweder dort, oder woanders bedruckt wurden. Die entweder von Menschen oder Maschinen mit Waren bestückt wurden, die dann von anderen Menschen oder Maschinen verladen wurden und nach einer monatelangen Reise am anderen Ende der Welt ankommen, bei uns. Dann, in diesem Fall tatsächlich von Menschen, ausgepackt und der Inhalt in Regalen verstaut. Kann man etwas so weit Gereistes, etwas so Mysteriöses einfach in der nächsten Recyclingfabrik verschwinden lassen? el rizo meint nein. Zumindest nicht alle.

Der Illustrator machte den Schritt zu einer Art Künstler. Eine Art Künstler, weil er sich selbst nicht als solchen sieht. Er ergänzt die vorhandenen Graphiken durch Schablonen, Farbe und Sprühlack. Das Format geben dabei immer die existenten Falzungen des Kartons vor. So zeigen die ersten Werke Züge, die lange, schlanke Kartons langfahren, weil diese nun mal das Format vorgeben. Die Schriftzeichen und Piktogramme werden zu vorbeiziehenden Bäumen, Häusern und Billboards. Durch die Montage auf vier Zentimeter tiefe Rahmen bekommen die Arbeiten einen Objektcharakter.

Die Werke wurden immer grösser, bis selbst die grössten Kartons zu klein wurden. Die Konsequenz war das Arbeiten direkt auf der Wand. Wieder mit gemischten Techniken, mit Rollen, Schablonen und Sprühdosen. Allerdings sind auf den wenigsten Wänden asiatische Zeichen, el rizo stellt aber mit immer wiederkehrenden Elementen, wie zum Beispiel der japanischen Kriegsflagge (er ist natürlich Pazifist!) immer wieder den Zusammenhang und die Beziehung zu dem zentralen Viertel in Düsseldorf her.

Eine aktuelles, 15 Quadratmeter grosses Werk kann bis mindestens MItte Mai in der Galerie Park-Kultur auf der Oststrasse 118 in Düsseldorf besichtigt werden. Weitere Informationen und Arbeiten, sowie Kontakt auf elrizo.com

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein