Der Wildpark hat wieder eine Schule

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In unserem Viertel gibt es kein grünes Plätzchen. Alles ist dicht bebaut. Umso mehr müssen wir über die vielen Grünflächen und Parks informieren, welche uns in Düsseldorf zur Verfügung stehen. Ein schönes Angebot für Familien mit Kindern bietet jetzt der Wildpark im Grafenberger Wald mit der neu errichteten Schule.

Eröffneten die neu gebaute Waldschule im Wildpark: Gründezernentin Helga Stulgies, Dr. Thomas Nießen (Linklaters LLP), Oberbürgermeister Thomas Geisel und Stadtkämmerin Dorotheé Schneider (v.l.)
© Landeshauptstadt Düsseldorf/David Young

Die neue Waldschule der Landeshauptstadt Düsseldorf ist eröffnet: Zentral im Wildpark gelegen steht den Kindern ab sofort ein Lernort mit großen, modernen und funktionalen Räumen zur Verfügung, der die erfolgreiche waldpädagogische Arbeit des Gartenamtes fördert und unterstützt.

Die offizielle Eröffnung der neuen Waldschule mit Oberbürgermeister Thomas Geisel, Stadtkämmerin Dorotheé Schneider und Gründezernentin Helga Stulgies wurde am Freitag, 5. Juli, im Wildpark gefeiert. Hierzu geladen waren unter anderem auch Vertreter des Freundeskreises Wildpark Düsseldorf e.V. sowie der Stiftung van Meeteren und der Firma Linklaters LLP, die sich über den Freundeskreis an der Finanzierung des Projektes beteiligt haben.

Oberbürgermeister Thomas Geisel erklärte in seiner Begrüßungsansprache: „Nach gut einjähriger Bauzeit kann die Stadt mit dem Neubau der Waldschule ein Projekt präsentieren, das langfristig ermöglicht, Stadtkindern den Wald direkt vor Ort nahezubringen. So können sie Naturerfahrungen sammeln und den Nutzen und Wert des Waldes schätzen lernen.“

Stadtkämmerin Dorotheé Schneider ergänzte: „Mit dem Neubau der Waldschule ist es gelungen, architektonische Formen und funktionale Aspekte unter Berücksichtigung der natürlichen Umgebung des Wildparks in Einklang zu bringen. So konnten sowohl die Schulungsräumlichkeiten, als auch der öffentlich zugängliche Bereich den heutigen Erfordernissen und Erwartungen entsprechend, modern gestaltet werden. Gleichzeitig ist es durch die Form- und Materialwahl gelungen, das Gebäude optimal in die natürliche Landschaft des Wildparks zu integrieren.“

Natur zum Anfassen: Im Schulungsraum erklärt Wildparkleiter Björn Porsche dem siebenjährigen Vincent die Funktionen eines Geweihs
© Landeshauptstadt Düsseldorf/David Young

Dezernentin Helga Stulgies betont: „Parallel zu den Bautätigkeiten wurde in Kooperation mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald ein umweltpädagogisches Konzept für den Betrieb der neuen Waldschule erarbeitet und politisch beschlossen. Dieses Konzept sieht in den nächsten Jahren eine schrittweise Erweiterung des Angebotes der Waldschule in mehreren Stufen vor. Zukünftig sollen zum Beispiel jährlich bis zu 400 Unterrichtseinheiten für Schulklassen und Kitas sowie ein ergänzendes Veranstaltungsprogramm möglich sein. Die neue Waldschule bietet dabei erweiterte Möglichkeiten der Naturerfahrung vor allem für Stadtkinder im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung und Klimaschutz.“

Schulungsräume und eine öffentliche Toilettenanlage
Das Gebäude wurde unter der Leitung des Amtes für Gebäudemanagement errichtet. Der barrierefreie Neubau besteht aus zwei separaten Baukörpern – dem Bereich für Schulungszwecke und dem öffentlich zugänglichen Bereich mit Toilettenanlagen – die über ein gemeinsames Dach verbunden sind. Das Gebäude verfügt insgesamt über zwei Schulungsräume mit integriertem Werkbereich, einen multifunktional nutzbaren Raum (Büro, Lehrmittel, Vorbereitung etc.), Damen-, Herren- und Behindertentoiletten, einen Wickelraum und die erforderlichen Verkehrs- und Technikflächen. Die Schulungsräume sind durch eine mobile Elementwand getrennt und können je nach Bedarf zu einem großen Raum zusammengeschaltet werden.

Elisa (5 Jahre) und Vincent (7 Jahre) finden das Lehrmaterial der neuen Waldschule auf Anhieb interessant
© Landeshauptstadt Düsseldorf/David Young

Als Konstruktion wurde für den Neubau eine flexible, energetisch günstige Holzrahmenbauweise gewählt und die Außenfassade mit vertikalen Douglasienholzpaneelen verkleidet. Das Regenwasser wird von dem extensiv begrünten Dach abgeleitet und teilweise für die Bewässerung der Grünanlagen genutzt.

Das neue umweltpädagogische Konzept der Waldschule punktet mit dem Erleben von Wald und Tieren
© Landeshauptstadt Düsseldorf/David Young

Energieeffizient und barrierefrei
Die Waldschule wurde nach der neuesten Energieeinsparverordnung (EnEV) 2016 hergestellt. Herzstück der Wärmeversorgung ist ein Pelletofen in Verbindung mit einem Heizungs-Pufferspeicher. Die Schulungsräume verfügen über dezentrale Lüftungsgeräte mit Wärmerückgewinnung die raumluftqualitätsabhängig gesteuert werden können und aufgrund der Süd-Ost-Ausrichtung über Fenster mit Sonnenschutzelementen. Des Weiteren wurde in die Schulungsräume eine induktive Höranlage eingebaut. Auch der Zugang vom Wegenetz des Parks zum Gebäude über eine kombinierte Treppen-/Rampenanlage mit Leitsystem ist barrierefrei.

Die Bauzeit für das Projekt lag bei gut einem Jahr (April 2018 bis Mai 2019). Der Kostenrahmen von rund 2,3 Millionen Euro wurde eingehalten.

Text: Michael Frisch




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