Anlaufstelle für Leckermäuler aus aller Welt: die Konditorei Byzantio

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Mitte der 1960er Jahre kamen die Eltern von Dimitrios Kanellis nach Deutschland. 1972 wurde der Sohn Dimitrios in Hilden geboren, seine Kindheit verbrachte er jedoch bei den Großeltern in Griechenland. Als diese starben, kehrte Dimitrios im Alter von 14 Jahren nach Deutschland zurück.

Hier ging er zur deutschen Schule und machte den Hauptschulabschluss. Es war keine leichte Zeit für ihn. Neue, fremde Umgebung, das Erlernen der deutschen Sprache, dies alles war zu überwinden. Nach der Schule begann er zielstrebig seine Laufbahn in der Gastronomie, zunächst hinter dem Tresen eines türkischen Restaurants.

Es folgten einige Jahre in griechischen Gastronomie-Betrieben. Schließlich verschlug es ihn in eine Konditorei in die Düsseldorfer Bismarckstraße. Eine Straße, in der Anfang der 1980er Jahre zahlreiche griechische Cafés, Restaurants und Bistros das Erscheinungsbild bestimmten.

Nach wenigen Arbeitsjahren wurde der 1. März 1994 zu dem entscheidenden Markstein für Dimitrios Kanellis: Er übernahm von seinem bisherigen Arbeitgeber die Konditorei Byzantio. Sein Eintritt in die Selbstständigkeit – Übernahme und Renovierung – kostete ihn 350.000 DM. Diesen Betrag erhielt er als Darlehen von der Bank. Der Vater bürgte, das Risiko lag bei ihm. Aber es ging aufwärts.

Die Mitarbeiterzahl wuchs von einer Handvoll auf nunmehr gut fünfzig an. Die Mitarbeiter sind – unserem Viertel gemäß – eine internationale Schar.

Die Räume wurden erweitert, eine benachbarte Konditorei übernommen. Basis für diesen Erfolg waren 16-Stunden-Tage und ständiges autodidaktisches Lernen, denn er hatte keine Fachausbildung als Konditor. Nicht nur die Verkaufs- und Caféräume wurden größer, vielmehr verbesserte sich auch die Qualität der Waren. Das sprach sich herum, bei den Düsseldorfer Kunden und schließlich bei den griechischen Cafés. Erst in der nahen Umgebung Düsseldorfs, jetzt bis Berlin. Byzantio beliefert zahlreiche Cafés in näheren und weiteren Regionen, und es werden ständig mehr. Die Backstube in der Bismarckstraße reichte nicht mehr aus. Im Stadtteil Wersten wurde eine neue, größere eingerichtet. International wie seine Mannschaft sind auch seine Gäste, ob Stammgäste oder Laufkundschaft.

Die Internationalität des Viertels spiegelt sich in seinen gemütlichen Gasträumen wider. Japaner, Chinesen, Türken, Marokkaner, Italiener, Deutsche und Griechen trinken Mokka und genießen die köstlichen, meist süßen Kreationen des Konditors. Die unterschiedlichen Kulturen, die Dimitrios Kanellis wissbegierig studiert, bestimmen auch seine Angebote. So wird zum Beispiel Gelatine ausschließlich vom Rind verwendet, aus Rücksicht auf die moslemische Kundschaft.

Fachliches Geschick und Kreativität zeigen sich auch im Handwerklichen. Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen der Konditorei stammen von Dimitrios Kanellis: von der Konzeption über die Gestaltung bis zur endgültigen Ausarbeitung. Ein »selfmade man« im wahrsten Sinn.

Die gesetzlichen Regelungen verhindern leider, dass zurzeit Auszubildende eingestellt werden können. Dies wird sich in Zukunft ändern. Sein Sohn absolviert eine Fachausbildung und ein Studium. In einigen Jahren werden in der Konditorei Byzantio Auszubildende das Konditorhandwerk erlernen. Und sie werden die Internationalität des Viertels widerspiegeln: ihr Migrationshintergrund weist auf aller Herren Länder hin.

Dimitrios bei seinem Zauberwerk
 Unwiderstehlich…
 Süße Maus!
 … verführerisch…

 … köstlich!
 Die verlockende Kuchentheke

Das geschmackvoll eingerichtete Café
Dimitrios Kanellis
Konditorei Byzantio
Bismarckstraße 68
Telefon: 0211 161960
E-Mail: [email protected]
www.byzantio-konditorei.de

Fotos: Bernd Obermann

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